Corona und Digitalisierung – so gelingt Unterricht trotz Schulschließung
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Die Corona-Pandemie stellt ganz Deutschland vor große Herausforderungen. Auch die Schülerinnen und Schüler können ihren gewohnten Alltag im Moment nicht leben. Sie müssen zu Hause den Stoff lernen, der in den kommenden Wochen auf dem Lehrplan steht.
Alleingelassen werden sie damit nicht: Einige Bundesländer, darunter Bayern und das Saarland, stellen eine Lernplattform zur Verfügung, über die die Schulen Unterrichtsmaterialien für die Schüler bereitstellen. Andere Schulen laden Materialien über die eigene Homepage hoch oder verschicken sie per E-Mail. Im sozialdemokratisch regierten Niedersachsen soll es während der Schulschließung keinen digitalen Unterricht geben, auch wenn viele Schulen dafür Vorkehrungen getroffen hätten, wie der NDR berichtet.
Für die CDU ist klar: digitale Bildung ist ein Thema der Zukunft, das heute wichtiger denn je ist. In der Digitalcharta, die auf dem Parteitag 2019 in Leipzig beschlossen wurde, heißt es dazu: „Wir wollen ein neues bildungspolitisches Leitbild entwickeln, denn Bildung ist ein zentraler Baustein einer digitalen Gesellschaft. Sie soll Menschen befähigen, sich souverän in einer digitalen Welt zu bewegen und sich vor Gefahren weitestgehend selbst zu schützen. Vor allem soll sie helfen, digitale Möglichkeiten und Daten zum Lösen von Problemen einsetzen zu können. Als neue Schüsselkompetenz ist Computing für alle ab der Grundschule daher unverzichtbar. Vernetztes Denken und Arbeiten, Kreativität, soziale Kompetenzen, wie die Übernahme von Verantwortung für sich und andere, sind Kompetenzen, die das Bildungssystem der Zukunft (jungen) Menschen vermitteln muss“.
Die Digitalcharta finden Sie hier.
Viele Schulen sind Dank engagierter Lehrerinnen und Lehrer erstaunlich kreativ. Ein Beispiel: das Marie-Curie-Gymnasium im brandenburgischen Hohen-Neuendorf. Dort wurde eine eigene Lernplattform programmiert und noch vor der Schulschließung getestet. Es wird ausschließlich über dieses System kommuniziert. Um private Daten zu schützen, dürfen nicht-schulische E-Mail-Adressen sowie Profile bei Facebook, WhatsApp oder Instagram nicht verwendet werden. Der Unterricht findet dann per Livestream statt - wie eine Videokonferenz. Dabei sollen auch die Schüler die Möglichkeit haben, sich einzuschalten und Fragen an den Lehrer oder die Klasse zu stellen. Auf einem digitalen Whiteboard können Tafelbilder in Echtzeit in die Kinderzimmer übertragen werden. Eine andere Variante sieht vor, dass übers Internet Aufgaben bereitgestellt werden. Der Lehrer kann live bei der Erstellung der Ergebnisse zusehen und diese auch kommentieren. Das System funktioniert dabei nicht nur an PC oder Laptop, sondern auch über das Smartphone, denn die meisten Jugendliche habe Handys, aber nicht jedem steht zu Hause ein PC-Arbeitsplatz zur Verfügung.
Auch Grundschulkinder werden mit Material versorgt: meist stehen hier die Eltern per Mail mit den Lehrerinnen und Lehrern in Kontakt und die Kinder bekommen Arbeitspläne und Aufgaben für die Wochen der Schulschließung.
Trotz des digitalen Angebots müssen Eltern ihre Schulkinder natürlich im Alltag begleiten.
Wie das gelingen kann, lesen Sie hier.