In ihrem Gastbeitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer: Mit Mut, Neugier, dem Willen zur Verantwortung und dank hunderttausender Mitglieder trägt die CDU jeden Tag dazu bei, Deutschland und Europa zu gestalten.
Ja, wir waren schon einmal mehr. Das stimmt. Der Rückgang an Mitgliedern bei den meisten demokratischen Parteien geht auch an uns nicht vorbei. Und dennoch: Auch heute, im Jahr 2020, sind wir mit Abstand die größte politische Bewegung in Deutschland. Gemeinsam mit der Christlich-Sozialen Union, unseren sieben Vereinigungen und unseren zwei Sonderorganisationen kommen wir auf stolze 644.329 Mitglieder.
Es ist 1945. Deutschland liegt nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs in Trümmern. Unter den Unversehrten und den Zurückkehrenden herrscht die Sehnsucht nach einem Neuanfang, nach einem echten demokratischen Gemeinwesen und dauerhaftem Frieden. Unter ihnen ist auch Johannes Suttrup, der als 24-jähriger aus dem Krieg zurückkehrt.
Klar, wir sind konservativ. Waren wir immer schon, denn so sind wir 1945 entstanden: Als Sammlungsbewegung für liberale, christlich-soziale und eben auch konservative Bürgerinnen und Bürger. Das macht uns aus als Volkspartei. Als Konservative werfen wir unsere Überzeugungen nicht leichtfertig über Bord. Und wir halten fest an bewährten Traditionen.
Konrad Adenauer war nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1949 der erste – und blieb es für 14 Jahre. Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland haben wir als CDU in 71 Jahren insgesamt 51 Jahre den Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin gestellt. Abgesehen von zwei zeitlichen Epochen, in denen die Union in der Opposition war (1969-1982 und 1998-2005), waren wir immer die führende Regierungspartei Deutschlands.