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Annegret Kramp-Karrenbauer: Es geht um faire Chancen
„Wir als CDU haben dazu gelernt.“ Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU-Vorsitzende und Verteidigungsministerin, hat bei der „Better Future Conference“ der Welt am Sonntag, über ihre Erfahrungen als Politikerin, Förderung von Frauen und die gerade beschlossene Frauenquote gesprochen. Sie betonte: „Frauen müssen immer noch mehr leisten, um genauso erfolgreich zu werden wie Männer.“ Viele Frauen hätten darüber hinaus mit existenziellen Problemen zu kämpfen: sie haben keinen oder wenig Zugang zu Bildung, können kein selbstbestimmtes Leben führen, erleben viel Gewalt.
Eine große Volkspartei darf nicht wegsehen
In vielen Ländern gebe es bisher wenige oder keine Frauen an der Spitze, da sei Deutschland mit Bundeskanzlerin Angela Merkel Vorreiter. Darüber könne man betrübt sein. Doch es habe ein Bewusstseinswandel eingesetzt, da auch viele Männer nicht mehr bestreiten, dass es ein Problem bei der Chancengerechtigkeit gebe. „Frauen sind unterrepräsentiert – im Bundestag, in Führungspositionen, in Vorständen. Ja, auch bei uns in der CDU“, so Kramp-Karrenbauer. Eine große Volkspartei wie die CDU könne deshalb nicht wegsehen, wenn Frauen benachteiligt werden. Sie müsse hinsehen und handeln: „Nur dann bleiben wir auch in Zukunft, auch morgen und übermorgen eine große, eine starke Volkspartei“, so AKK.
Quote sichert faire Chancen
Die vergangene Woche vom Bundestag beschlossene Frauenquote sei daher ein wichtiger Schritt: Denn wenn in den 200 größten deutschen Unternehmen nur jedes zehnte Vorstandmitglied eine Frau ist – „dann geht es ganz offensichtlich nicht fair zu“. Damit liegt Deutschland in der EU auf Platz 24 – das größte Land Europas, Europas größte Volkswirtschaft. Es ist wahrscheinlicher, dass man in den deutschen Vorständen einen Thomas und Michael trifft als eine Frau, so das Ergebnis einer Studie der Allbright Stiftung. Zudem setzen sich viele Unternehmen selbst eine Zielgröße, wie viele Frauen in der Führungsetage beschäftigt sind – in 55 von 160 Unternehmen sie diese Zielgröße gleich null. „Das zeigt: Es geht nicht fair zu. Die Chancen zwischen Mann und Frau sind nicht fair verteilt.“
Die Frauenquote sei daher geeignet, um die im Grundgesetz festgelegte Gleichberechtigung von Frauen und Männern durchzusetzen und wirke auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. Sie werde nicht unqualifizierten Frauen nicht den Weg auf den Chefsessel und in den Vorstand ebnen. Frauen müssen sich immer noch allein bewähren. „Aber: Mit der Quote bekommen sie die Chance. Sie bekommen die Chance, sich zu bewähren, zu beweisen, zu liefern“, betonte die CDU-Vorsitzende und machte abschließend deutlich: „Wenn wir über unsere Welt reden - eine Welt, die digitaler und vernetzter ist - dann kann das nur eine Welt sein, in der Frauen besseren Zugang zu Führungspositionen haben.“