Was heißen Wohlstand und Lebensqualität heute? Wie können wir Lebensqualität für diejenigen gewährleisten, die noch nicht geboren sind? So lauteten die Fragen, von denen sich die Kommission „Nachhaltig leben – Lebensqualität bewahren“ bei der Erarbeitung des Antrags für den 28. Parteitags der CDU Deutschlands in Karlsruhe hat leiten lassen. Das Papier wurde einstimmig von den Delegierten des Parteitags verabschiedet - lesen Sie den Beschluss hier nach.
Heute schon an Morgen denken
Nachhaltigkeit bedeute, heute schon an Morgen zu denken, führte die stellvertretende Parteivorsitzende Julia Klöckner bei der Einbringung des Antrags aus. Der Begriff komme aus der Forstwirtschaft. Es gehe um generationengerechtes Handeln und um die Bewahrung der Schöpfung. Zuletzt habe Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si“ daran erinnert, dass unser Planet an der Belastungsgrenze angelangt sei. Auf diese Herausforderung wolle das Papier eine christdemokratische Antwort geben. Anders als diejenigen, die Veggiedays forderten, wolle die CDU die Menschen nicht bevormunden. „Wir setzen auf die Entscheidungskraft eines jeden Einzelnen“, betonte Klöckner. Dies machte sie an der Rolle der Verbraucher deutlich: „Wir Verbraucher sind nicht Beifahrer der Globalisierung. Wir sitzen am Steuer der Globalisierung.“ Man könne nicht einerseits für bessere Arbeitsbedingungen für Textilarbeiter in Bangladesch eintreten und gleichzeitig T-Shirts für 3 Euro kaufen.
Mit den Anträgen an den Parteitag in Karlsruhe, die der Bundesvorstand heute verabschiedete, ist die Arbeit der drei Zukunftskommissionen zu Ende gegangen. Nach den Sitzungen von Präsidium und Bundesvorstand stellten die drei Kommissionsvorsitzenden gemeinsam mit CDU-Generalsekretär Peter Tauber die Papiere vor. CDU-Vize Armin Laschet stellte heraus, dass die CDU mit der Arbeit der Kommissionen den Blick über 2017 hinaus in die Zukunft richte. Die Programmatik der Partei werde damit weiterentwickelt.
Unter dem Motto "Gut leben. Verantwortungsvoll wirtschaften. Heute schon an morgen denken" lud Julia Klöckner zum Nachhaltigkeits-Forums nach Mainz. Ziel von Nachhaltigkeit sei, einerseits den Wohlstand für alle zu sichern, ohne dass dies andererseits zu Lasten Dritter oder der Umwelt gehe, erklärte Klöckner.
„Wohlstand für alle“, dieses Ziel ist nicht überholt, es treibt uns Christdemokraten immer wieder aufs Neue an, gerade in einer global agierenden Gesellschaft. Doch was heißt dies heute? Wie können wir wirtschaftlich stark bleiben und ein gutes Leben führen, ohne dass dies zulasten Dritter, zulasten der Umwelt und der künftigen Generationen geht?
Unsere CDU-Kommission „Nachhaltig leben – Lebensqualität bewahren“ wurde von Dr. Angela Merkel eingesetzt. Sie hat ein Jahr lang getagt und nun zahlreiche Vorschläge vorgelegt. Es geht um nachhaltiges Wachstum und eine umweltfreundliche Wirtschaft, um international gerechte und faire Lieferketten, um die Unterstützung verantwortungsvollen Konsums und nachhaltige Lebensstile und auch um die lebenswerte Gestaltung unserer Dörfer und Städte.
Es geht nicht um den moralischen Zeigefinger, sondern darum, dass sich Nachhaltigkeit für alle rechnet, auch als Standortfaktor. Unsere Vorschläge wollen wir nun intensiv mit Bürgern und Experten diskutieren. Deshalb laden wir Sie ein zum politischen Dialog, zu unserem Nachhaltigkeits-Forum nach Mainz.
Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller MdB und viele weitere interessante Gäste werden dabei sein. Sie auch? Dann melden Sie sich gleich an!