

- Previous
- Weiter
- 1
- 2
- Bei Facebook teilen
- Bei Twitter teilen
- Bei Whatsapp teilen
- Per Messenger teilen

Digitalisierung: Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?
Antworten auf diese Fragen sollten am Dienstag in Berlin gefunden werden – CDU-Generalsekretär Peter Tauber diskutierte darüber bei der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Seine Gesprächspartner waren Renate Köcher vom Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) und Jörg Asmussen, ehemaliger Staatssekretär im Bundesfinanz- und Bundesarbeitsministerium.
Tauber begreift die Digitalisierung vor allem als Chance – auch für Unternehmen, die im Rennen um die besten Köpfe auch gute Angebote machen müssen. Es müsse nicht mehr zwingend sein, die „Präsenzkultur“ aufrecht zu erhalten, sagte Tauber. „Gute und kreative Ideen müssen nicht zwischen neun und fünf am Schreibtisch entwickelt werden“, bekräftigte er. Der Kulturwandel in Unternehmen, da waren sich die Diskutanten einig, werde von alleine vorankommen, je mehr junge Menschen neue Ideen in die Arbeitswelt tragen. Regulierung sei hier nicht notwendig. Trotzdem werde es Felder der Digitalisierung geben, die der Staat sehr wohl regulieren müsse – zum Beispiel sei ein rechtlicher Rahmen für selbstfahrende Autos zu schaffen, erläuterte der Generalsekretär. Er warb dafür, offen für Veränderungen zu sein – diese habe es schon immer gegeben. „Neue Entwicklungen machen natürlich manchmal Angst, das war in früheren Epochen so und das ist auch heute so. Aber: Die CDU setzt auf die Chancen der Digitalisierung, um unseren Wohlstand zu sichern.“ Deutschland sei auf einem guten Weg, betonte Tauber.
Allerdings dürfe die Politik nicht aus dem Blick verlieren, dass es auch Beschäftige geben wird, die von der Digitalisierung nicht profitieren, weil ihre Arbeit möglicherweise künftig von Computern oder Robotern erledigt wird. Hier müsse auch das System der beruflichen Bildung angepasst werden, um mit dieser Entwicklung Schritt halten zu können, forderte Tauber.
Dass die Digitalisierung der Arbeitswelt längst begonnen hat, ist unstrittig. Allerdings bereitet sie den Beschäftigten kaum Sorgen, wie eine Studie des IfD im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ergab. Im Gegenteil: die klare Mehrheit sieht darin für sich vor allem Vorteile. Noch wichtiger: Drei Viertel sehen sich den künftigen Anforderungen gut gewachsen. Die Mehrheit der Berufstätigen begrüßt die Veränderung der Arbeitswelt durch das Internet und digitale Technologien. Lediglich neun Prozent sehen darin überwiegend Nachteile. Während jeder Zweite die Erfahrung gemacht hat, dass durch die Digitalisierung Arbeitsabläufe schneller geworden sind und jeder Vierte von gestiegener Effektivität berichtet, fühlen sich nur sieben Prozent häufiger überfordert.
Offensichtlich begegnen die meisten Deutschen der Digitalisierung mit weniger Skepsis als anderen Veränderungsprozessen. Laut IfD Allensbach „sind innerhalb der letzten neun Jahre die Befürchtungen und Sorgen hinsichtlich der Entwicklung des eigenen Betriebs deutlich zurückgegangen“. Insgesamt befürchten nur neun Prozent aller Arbeitnehmer, ihren Arbeitsplatz im Zuge der Digitalisierung zu verlieren. „Zweifelsohne tragen die robuste Konjunktur und Arbeitsmarktsituation dazu bei, dass Arbeitnehmer die Veränderungen der Arbeitswelt gelassen sehen und sich wenig Sorgen um die Sicherheit Ihres Arbeitsplatzes machen“, erklärte IfD-Geschäftsführerin Renate Köcher.
Die Ergebnisse der Allensbach-Studie finden Sie bei der INSM.
Die CDU hat auf ihrem Parteitag 2015 in Karlsruhe den Beschluss „Arbeit der Zukunft –Zukunft der Arbeit" gefasst.