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Mißfelder baute Brücken über den Atlantik
Zu diesem „Berliner Gespräch Spezial“ fanden sich rund 400 Gäste im Foyer des Konrad-Adenauer-Hauses ein, wurden dort von der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel, von CDU-Generalsekretär Peter Tauber und dem JU-Vorsitzenden Paul Ziemiak begrüßt.
„Unvergessen bleibt mir, wie Philipp Mißfelder, an den wir heute erinnern, im Jahr 2009 junge Menschen aus ganz Deutschland und aus Frankreich nach Berlin brachte, um die Freundschaft der beiden Länder zu feiern. Da hatte man gesehen, welche Zugkraft und welche Begeisterung er wecken konnte. Das hat mich immer tief beeindruckt“, sagte die Bundeskanzlerin. Merkel betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den USA in einer sich rasant verändernden Welt: „Mit den USA verbinden uns Werte, die wir immer wieder verteidigen müssen. Am besten ist es, wenn wir dies gemeinsam tun.“
Tauber erinnerte an gemeinsame Zeiten mit Philipp Mißfelder. Mit ihm sei nicht nur ein politischer Freund und Wegbegleiter verstorben, „sondern einer der profiliertesten Außenpolitiker der Union.“ Sein Engagement für die transatlantische Partnerschaft, aber auch für die europäische Freundschaft, sei einzigartig gewesen. „Für das, wovon er überzeugt war, ist Philipp mit viel Verve eingetreten.“ JU-Chef Paul Ziemiak verwies auf die besondere Lebensleitung Mißfelders, darauf, dass der damals erst 28-Jährige bereits 2009 Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Deutschen Bundestags wurde. 121 Reden habe er Plenum gehalten – „in nur zehn Abgeordnetenjahren!“ Dabei habe sein Anspruch an Professionalität auch die Arbeit der JU beeinflusst, „davon profitieren wir bis heute noch.“ Von Mißfelder kenne „jeder Zitate, die aneckten, die aber wachrüttelten und den Finger in die Wunde der Debatte legten. Er war Grenzgänger und Brückenbauer“, sagte Ziemiak. „Den Jungen in der Politik eine Stimme zu geben, das war sein Ziel.“
Die Bundeskanzlerin bezog sich in ihrer Rede auf die im Foyer des Konrad-Adenauer-Hauses dargestellten Groß-Fotografien des ersten Vorsitzenden der CDU: „Die größten Köpfe hier im Foyer – gemessen an der dargestellten Größe – gehören unserem Namensgeber Konrad Adenauer und dem jungen amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy.“ Doch auch Bilder, die Adenauer mit Charles de Gaulle oder mit Ben Gurion zeigten, würden die besondere Bedeutung dieser Momente für die damalige Zeit darstellen. Momente in Schwarz-Weiß, „aber der Blick zurück kann uns auch Orientierung für die Zukunft geben.“ Heute, ist sich Merkel sicher, könne „ein Staat alleine nur schwerlich die eigene Sicherheit garantieren“. Die Nachbarschaft in der EU sei „aus der amerikanischen Perspektive heraus – kompliziert. Ich sage dann immer: Zwei Ozeane links und rechts, mit Kanada einen Nachbar im Norden, mit Mexiko einen im Süden – das ist etwas überschaubarer als unser Schengen-Raum.“
Merkel richtete ihren Blick auf die Handelspolitik, die in aller Munde sei. „Wenn man sich einmal vor Augen führt, wer schon alles aus dem pazifischen Raum Abkommen miteinander abgeschlossen hat“, dann könne sie das nur bekräftigen: „Wir als christlich-demokratische Union bekennen uns klar zum transatlantischen Freihandelsabkommen.“
In einer anschließenden Talkrunde diskutierten unter der Überschrift „Deutschland und die USA – Partnerschaft mit Geschichte und Zukunft?“ Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, Prof. James D. Bindenagel, Leiter des Center for International Security and Governance an der Universität Bonn, und die Direktorin des Pariser Büros des German Marshall Funds Alexandra de Hoop Scheffer. Moderiert wurde der Talk von Karl-Heinz Kamp, Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik.