Fachgespräch: Integration besteht aus Fördern und Fordern

12.09.2016

Fachgespräch: Integration besteht aus Fördern und Fordern

Cemile Giousouf (li.) und Peter Beuth (re.) diskutierten mit Frank Bergmann und 300 weiteren Mitgliedern der CDU Deutschlands über Integrationspolitik.
Diskussion mit CDU-Mitgliedern in einer Videokonferenz: Digitales Fachgespräch im CDU.TV-Studio

Das Integrationsgesetz wird diese Woche im Bundestag und Bundesrat verabschiedet. Zu diesem Thema diskutierten am Dienstagabend mehr als 300 CDU-Mitglieder im digitalen Fachgespräch mit dem Hessischen Innenminister Peter Beuth und der Integrationsbeauftragten der CDU/CSU-Fraktion  im  Deutschen Bundestag, Cemile Giousouf. 

Das Integrationsgesetz wird diese Woche im Bundestag und Bundesrat verabschiedet. Zu diesem Thema diskutierten am Dienstagabend mehr als 300 CDU-Mitglieder im digitalen Fachgespräch mit dem Hessischen Innenminister Peter Beuth und der Integrationsbeauftragten der CDU/CSU-Fraktion  im  Deutschen Bundestag, Cemile Giousouf. 

Beuth und Giousouf waren im Studio des Konrad-Adenauer-Hauses zu Besuch. Zahlreiche CDU-Mitglieder aus ganz Deutschland nutzten die Gelegenheit um ihre Fragen und Gedanken zum Thema Integrationspolitik in der einstündigen Diskussion per Videokonferenz zu äußern. Die Videokonferenzen sind Teil der Parteireform „Meine CDU“, die der Parteitag Ende 2015 in Karlsruhe beschlossen hat.

Integrationsgesetz - ein richtiger Schritt

Das Thema Asyl- und Migration treibt viele Mitglieder um: Mehr als die Hälfte der Zuschauer hat mindestens einmal in der Woche Kontakt zu Flüchtlingen – jeder Fünfte sogar täglich. Beuth machte deutlich: „Diejenigen, die bleiben dürfen, müssen sich anstrengen und bemühen, ein Teil unserer Gesellschaft zu werden.“ Mit der Leitlinie „Fördern und Fordern“ sorge das neue Integrationsgesetz mit Unterstützung und Sanktionen auch für die nötige Akzeptanz. Dies bestätigten auch die Mitglieder: Etwa zwei Drittel der Teilnehmer bewerteten in einer kurzen Umfrage das Integrationsgesetz als einen richtigen Schritt nach vorn.

Sprache, Bildung und Arbeit sind Schlüssel zur Integration

Viele Mitglieder beschäftigten sich mit der Frage, wie die Integration von Menschen mit geringen Qualifikationen in Arbeitsmarkt und Gesellschaft gelingen könne.  Beuth machte deutlich, dass das Erlernen der deutschen Sprache an erster Stelle kommt. Für den Arbeitsmarkt sei anschließend ein gezielteres Steuern nötig, erläuterte Giousouf: „Mit dem Integrationsgesetz können wir die Verteilung viel stärker nach dem Bedarf unserer Wirtschaft lenken. So werden Parallelgesellschaften in großen Städten vermieden.“ Zudem würden ausländische Berufsabschlüsse nun schneller anerkannt und bei Bedarf nachqualifiziert.
 
Werte für gesellschaftlichen Zusammenhalt
 
Auch wurden vielfach Fragen nach dem Wandel unserer Gesellschaft im Zuge von Zuwanderung gestellt. „Die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung – Meinungsfreiheit, Gleichberechtigung von Mann und Frau oder Religionsfreiheit – müssen jenen, die zu uns kommen, sehr schnell vermittelt werden“, sagte Beuth. 
 
Giousouf führte dazu aus: „Deshalb erhöhen wir mit dem geplanten Integrationsgesetz auch die Orientierungskurse von 60 auf 100 Stunden.“ Diese klären die Teilnehmer über das politische System, gesellschaftliche Werte sowie kulturelle Gegebenheiten auf. Darüber hinaus war man sich einig, dass auch Mitarbeiter im öffentlichen Dienst  mit Migrationshintergrund, wie z. B. bei der Polizei oder Verwaltung, dabei eine wichtige Rolle spielen.
 

Faruk Tuncer