- Bei Facebook teilen
- Bei Twitter teilen
- Bei Whatsapp teilen
- Per Messenger teilen
Klöckner: Moderne Anbaumethoden und Umweltschutz in Einklang bringen
Auf dem zweiten gemeinsamen Deutschlandkongress zwischen CDU und CSU in Hamburg wurde intensiv über „Ressourcenknappheit und Umwelt“ diskutiert. Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner stellte sich nun im Rahmen der Videokonferenz „CDU Live“ den Fragen von CDU-Mitgliedern zu diesem Themenkomplex.
Ernährung und Umweltschutz im Einklang
In Zeiten einer wachsenden Weltbevölkerung gilt es, einerseits die Ernährung der Menschen zu gewährleisten, gleichzeitig jedoch die Grundlagen für unser Leben in der Zukunft zu erhalten. In einer Kurzumfrage sah eine relative Mehrheit von 46 Prozent der Teilnehmer die Ernährung von immer mehr Menschen als primäre Aufgabe noch vor dem Schutz der Umwelt an. „Was wir erreichen müssen ist, dass am Ende Welternährung und Umweltschutz Hand in Hand gehen“, erläuterte Klöckner. Dabei sei es aber nicht hilfreich, konventionelle und industrielle Landwirtschaft gegeneinander auszuspielen. Die Größe eines Betriebes sage noch nichts über dessen Qualität aus. Entscheidend sei vielmehr der Einsatz moderner Technik. „Wird man größer, kann man auch in die Modernisierung investieren“, lautete Klöckners Einschätzung.
Ein wichtiger Faktor für die Ausbildung einer nachhaltigen Landwirtschaft ist laut Klöckner auch das Essverhalten der Verbraucher. „Wir stimmen jeden Tag mit dem Geldschein an der Kasse darüber ab, was auf Dauer produziert und auch angeboten wird“, stellte die rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende fest.
Handelshemmnisse abbauen, Standards erhalten
Im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit wurde von Teilnehmern die Sorge geäußert, dass geplante Handelsabkommen wie TTIP, das Freihandelsabkommen mit den USA, zu einem Absinken von Produktions- und Verbraucherstandards führen könnten. Julia Klöckner blickte den weiteren Verhandlungsrunden grundsätzlich optimistisch entgegen. Auch für die deutsche Landwirtschaft böte das Abkommen Chancen. „Handelshemmnisse ohne Not“, etwa beim Verkauf von Wein, gelte es abzubauen. Eigene Standards, beispielsweise beim Klimaschutz, dürften deswegen jedoch keinesfalls aufgegeben werden.
Landflucht in Entwicklungsländern bekämpfen
Im Gesprächsverlauf wurde auch thematisiert, wie es gelingen kann, der Landbevölkerung Entwicklungsländern eine Zukunftsperspektive aufzuzeigen, um somit Fluchtursachen zu bekämpfen. Für Klöckner lautet die entscheidende Frage, wie man dafür sorgen könne, „dass die Entwicklungsländer nicht länger abhängig sind von den Gaben der anderen“. Hierfür gebe es verschiedene Ansätze. Neben der Vermittlung moderner Anbaumethoden in der Landwirtschaft müsse es den Bauern auch ermöglicht werden, ihre Produkte effektiv zu vermarkten. Zudem legten viele junge Menschen mehr Wert auf eine akademische Ausbildung, als auf das Erlernen eines handwerklichen Berufs. Deshalb müsse auch die notwendige Wertschätzung für einen Beruf in der Landwirtschaft Einzug halten.
kgs