
- Bei Facebook teilen
- Bei Twitter teilen
- Bei Whatsapp teilen
- Per Messenger teilen

Merkel: "Politik auf der Basis meines christlichen Menschenbildes"
Glaube, Kirche, Politik: Im Rahmen des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentages, der noch bis zum 5. Mai in der Hansestadt Hamburg stattfindet, setzt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel unter anderem für die Schaffung eines Bewusstseins von Grund- und Freiheitsrechten ein. "Für Menschenwürde und Menschenrechte weltweit ein Bewusstsein zu schaffen, das ist eine der wichtigsten Aufgaben, die wir haben", sagte die die CDU-Vorsitzende in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt
Die Losung des Kirchentages "Soviel du brauchst" fordere jeden ganz persönlich zum Nachdenken, etwa über Konsum und Besitz heraus, machte Merkel deutlich. "Als Politikerin verstehe ich die Losung als Aufforderung zu nachhaltigem Handeln. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass nachfolgende Generationen mindestens genauso gute Lebensbedingungen vorfinden wie wir heute. Wir dürfen nicht mehr Ressourcen verbrauchen, als wir unbedingt benötigen."
"Als Politikerin betreibe ich Politik auf der Basis meines christlichen Menschenbildes. Mein Glaube vermittelt mir Maßstäbe für meine Entscheidungen, nicht nur für die privaten", stellte Merkel klar. Der Kirchentag, der bereits zum vierten Mal zu Gast in Hamburg ist, beeindruckt die Kanzlerin immer wieder aufs Neue. "Die Ernsthaftigkeit und Freude, mit der Menschen bei Kirchentagen diskutieren und beten – und zwar in einer Atmosphäre der Offenheit und Toleranz, ist vorbildlich", lobte Merkel. Dabei gebe der Glaube Kraft und Zuversicht, weil man wisse, dass man nicht perfekt sein müsse, auch Fehler machen dürfe.
Nach Ansicht Merkels haben dabei weder die Zehn Gebote noch das Prinzip der Nächstenliebe an Bedeutung verloren. Als Politikerin begrüßt Merkel, das Kirchen in aktuellen Fragen Stellungnahmen abgeben. "Kirchen bereichern damit die gesellschaftliche Diskussion. Das politische Engagement sollte die Rolle der Kirchen als Gemeinschaften des Glaubens dabei natürlich nicht überlagern", machte die Kanzlerin abschließend deutlich.