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CDU diskutiert künftige Förderung im Spitzensport
Die Bilanz der Olympischen Spiele 2016 in Rio war durchwachsen: Die Zahl der gewonnenen Medaillen entsprach den Erwartungen. Bei den Plätzen vier bis zehn aber klafft eine Lücke. Dem deutschen Spitzensport fehlt es an Breite, sagt DOSB-Vorstand Dirk Schimmelpfennig. Im Behindertensport hingegen stimmt das Ergebnis. Im Netzwerk Sport der CDU Deutschlands wurden jetzt die geplante Reform der Spitzensportförderung sowie neue Ansätze diskutiert.
Dirk Schimmelpfennig, Vorstand des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), formuliert nach Rio ehrgeizige Ziele für die Vorbereitung auf kommende Spiele: „Wir wollen schon versuchen, den Leistungssport an der Weltspitze zu orientieren.“ Dazu gehört eindeutig: „Wir wollen stärker professionalisieren. Ja!“ Angestrebt sei ein neues, ausgewogenes System, mit dem Profis und Amateure leben können.
Konzentrierte Neuausrichtung
Die Athleten sollten stärker im Fokus stehen, fordert Schimmelpfennig als Kern der Neuausrichtung. Die Trainingsbedingungen müsse man verbessern. Dafür gehörten bestehende Strukturen auf den Prüfstand, es gehe um „Effizienz durch Qualitätsmanagement und Optimierung der Abläufe“.
Das Training wolle man stärker auf Erfolge bei Weltmeisterschaften und olympischen Spielen ausrichten. Leistungen müssten ständig neu bewertet werden. Man müsse immer fragen: „Wie aussichtsreich sind die Athleten in den nächsten vier bis acht Jahren?“
Zur Nachwuchsförderung möchte der DOSB Breitensport und Spitzensport auch künftig eng verzahnen. Das ermögliche eine frühe Förderung von Talenten. Das Ehrenamt wolle man aufwerten, damit auch künftig die „Macher im Verein“ Jugendliche frühzeitig für den Sport gewinnen.
Wunsch nach mehr Professionalität
Der Behindertensport in Deutschland wolle ähnliche Wege gehen wie der Spitzensport, sagt Karl Quade, Vizepräsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS). Im Zentrum steht auch hier der Wunsch nach mehr Professionalität, betont er. Quade: „Der Aufbau professioneller Trainerstrukturen ist ein ganz wichtiger Punkt im Rahmen der Neuausrichtung.“
Das unterstreicht auch Leichtathlet Thomas Ulbricht. Der sehbehinderte Läufer gewann in Rio Bronze. Er lobt seinen Verband, denn „der DBS hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass wir so erfolgreich sein konnten“, sagt er. Es gebe eine „gute Struktur in den Zentren“. Ulbricht fordert deshalb ausdrücklich, angestrebte Änderungen mit den Athleten zu planen und „die Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen“. Denn im Grunde, so sagt er, „wollen alle das Gleiche: Wir wollen erfolgreich sein!“
Der Vorsitzende des Netzwerks Sport, Frank Steffel, lobt die gute Zusammenarbeit zwischen dem DOSB, dem DBS und dem Bundesministerium des Inneren bei der Reform des Spitzensports. Es sei klar zu erkennen, dass es im Kern um Trainer und Athlet gehe und der saubere sowie faire Sport die Grundlage bildet.
juk