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Laumann: SPD ist realitätsfern
Karl-Josef Laumann, Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft und Mitglied des CDU-Präsidiums hat die aktuellen Pläne der SPD zur Bezugsdauer des Arbeitslosengelds I in einem Interview mit der Passauer Neuen Presse scharf kritisiert.
Nicht „ins Blaue hinein“ qualifizieren
Das Konzept sei völlig ziellos und werde nicht dazu führen, dass Menschen länger in Arbeit blieben. Laumann plädiert dafür, das bisherige Modell beizubehalten und Arbeitslose auf bestimmte Jobs hin zu qualifizieren und nicht einfach „ins Blaue hinein“. Damit sei Deutschland gut gefahren: „2005 hatten wir knapp 1,8 Millionen Langzeitarbeitslose, jetzt sind es nur noch 900 000“, betonte Laumann. Die SPD wolle die Agenda 2010 an vielen Stellen durchlöchern – zum Beispiel beim Thema der befristeten Arbeitsverträge: Wenn diese in der Privatwirtschaft verboten würden, wäre die Folge, dass viele dieser Jobs in die Zeitarbeit gingen. Außerdem führe die SPD eine Scheindebatte: „Die Zahl der befristeten Arbeitsverträge hat insgesamt abgenommen“, erklärte Laumann.
Laumann warf der SPD Realitätsferne vor: Die Bilanz am Arbeitsmarkt sei hervorragend, die Zahl der Arbeitslosen habe sich mehr als halbiert auf aktuell 2,5 Millionen Menschen. Martin Schulz blende die Realität einfach aus: „Der Mann hat in Brüssel offenbar nicht mitgekriegt, was auf dem deutschen Arbeitsmarkt in den letzten zehn Jahren passiert ist“, kritisierte Laumann.
cw