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Cyber-Armee gegen Internet-Attacken
Attacken aus dem Cyber-Space – zu Deutsch: dem Internet – gelten als neue Form der Kriegsführung. Da ist es nur logisch, dass sich die Bundeswehr dieser Bedrohung annimmt. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen stellte dazu jetzt eine neue Armee-Einheit in Dienst.
Cyber-Attacken betreffen uns alle. Denn viele Angriffe gelten nicht nur dem PC oder dem Dienstrechner. Im Zentrum der Attacken steht immer wieder unsere Grundversorgung: Krankenhäuser, Wasser, Strom, Telefon und Internet sind Beispiele. Die Zahl der Attacken ist unglaublich hoch: Allein die Bundeswehr trafen bis Ende Februar 280.000 Angriffe. Und es werden immer mehr.
Von der Leyen: „Ein historischer Tag für die Bundeswehr“
Dagegen will sich die Bundeswehr mit dem neuen Bundeswehr-Kommando Cyber und Informationsraum, kurz CIR, wappnen. Knapp zwei Jahre nach Vorstellung der „Strategischen Leitlinie Cyber-Verteidigung“ hat das Verteidigungsministerium jetzt das CIR eingerichtet. Das Kommando startet mit gut 260 Mitgliedern. Bis Juli sollen ihm rund 13.500 Soldaten und zivile Mitarbeiter angehören, wie von der Leyen sagte.
Die Mitarbeiter des CIR werden für den Schutz im Cyber- und Informationsraum umfassend verantwortlich sein. Sie werden das IT-System der Bundeswehr betreiben und schützen. Darüber hinaus sollen sie sowohl die Truppe als auch Deutschland insgesamt besser gegen Angriffe im Cyberraum schützen.
Die meisten Soldaten werden für Schutz und Betrieb der Bundeswehr-IT-Systems zuständig sein. Nur eine kleine Einheit von 60 bis 80 Personen soll im Cyber-Abwehr-Kampf tätig sein. Ihre Aufgabe im Kriegs- oder Krisenfall: Netzwerke knacken, sabotieren und gegebenenfalls ausschalten.
Die Einheiten der Bundeswehr: Heer, Luftwaffe, Marine, Cyber, Sanitätsdienst und Streitkräftebasis
Neben Heer, Luftwaffe und Marine der Bereich Cyber- und Informationsraum jetzt die vierte Streitmacht der Bundeswehr. Das sei ein „Meilenstein deutscher Sicherheits- und Verteidigungspolitik", betonte die Ministerin zur Indienststellung. Über den Einsatz der neuen Einheit entscheidet übrigens – wie bei den anderen auch – der Deutsche Bundestag.
juk