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Kauder ruft Muslime zu mehr religiöser Toleranz auf
Die Lage verfolgter Christen ist für Volker Kauder ein Herzensanliegen. So fordert der Unionsfraktionsvorsitzende vor Ostern von Muslimen in aller Welt mehr Toleranz gegenüber dem Christentum. Es ist ihm wichtig, auf die Situation verfolgter Christen weltweit aufmerksam zu machen. „Im Islam gibt es hier leider Defizite“, sagte Kauder der Deutschen Presse-Agentur. Gerade die Fanatiker der Terrormiliz Islamischer Staat beriefen sich auch auf die Lehren des Korans.
„Diesen offenkundigen Irrlehren muss von den geistigen Autoritäten des Islams noch stärker widersprochen werden“, verlangt der Fraktionschef. Sie müssten „doch selbst ein hohes Interesse haben, dass ihre Religion nicht von Fanatikern diskreditiert wird“. Er selbst sei beispielsweise in regelmäßigem Kontakt mit Ahmed al-Tajib, Großscheich der Al-Azahar-Moschee in Kairo. Besonders nach den jüngsten Anschlägen auf koptische Christen mit zahlreichen Toten am Palmsonntag warnte Kauder: In Ägypten wollen islamistische Fanatiker die Gesellschaft spalten.
Religionsfreiheit ist Lackmustest für Freiheit insgesamt
Daneben kritisierte Kauder die Entwicklung in der Türkei: So wie Erdogan heute mit der Presse- und Meinungsfreiheit umgehe, „ist er schon zuvor mit den Rechten der Christen verfahren“. Christen würden in der Türkei seit langem mehr oder weniger offen diskriminiert. So dürften die Kirchen keine Priester ausbilden, der Staat stelle zudem den Besitz der Kirchen in Frage. „Dort, wo die Religionsfreiheit mit Füßen getreten wird, sind in aller Regel die übrigen Freiheitsrechte nicht gewährleistet.“
Auch darum sei es so wichtig, sich intensiv mit der Religionsfreiheit zu beschäftigen, denn ihr Grad sei „ein Lackmustest für den Grad der Freiheitsgewährung insgesamt“. Kauder sagte: „Mehr Frieden wird es auf dieser Welt nur geben, wenn weltweit die Toleranz gegenüber den verschiedenen Religionen wächst.“ Kauder lässt keine Missverständnisse aufkommen, wenn er gleichzeitig warnt: „Jeder Gläubige muss zum Beispiel gerade in einem freien Land wie Deutschland das staatliche Recht akzeptieren.“ Dies bedeute auch, „dass er seine Religion nur in gesetzlichen Grenzen ausleben kann“.