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Angela Merkel: Ein ganzes Stück Arbeit liegt vor uns
Fast 45 Millionen Menschen stehen in Lohn und Brot, die Zahl der Arbeitslosen hat sich seit 2005 halbiert. Ja, Löhne, Gehälter und Renten steigen seit Jahren schneller als die Preise. Die Lage ist gut, dennoch bleibt viel zu tun, damit die positive Entwicklung auch dann weitergeht, wenn sich die Arbeitswelt weiter verändert. Dazu haben sich Vertreter der Bundesregierung, der Arbeitgeber und der Gewerkschaften zum 9. Meseberger Zukunftsgespräch getroffen. Ihr Ziel: Arbeit muss den Menschen dienen. Auch künftig!
Die CDU-Vorsitzende, Bundeskanzlerin Angela Merkel, teilte nach dem Gespräch mit, „dass wir vor großen Strukturumbrüchen stehen, was die Art der Arbeit anbelangt“. Das betreffe die Anforderungen an die Arbeitnehmer genauso, wie die Herausforderungen für unsere Sozialsysteme. Die Sozialpartnerschaft bleibe gerade auch im digitalen Wandel wichtig.
Weiterbildung schafft Qualifikation und sichert Arbeitsplätze
Roboter in Arbeitsabläufe einbinden, die Abläufe mit Computerprogrammen steuern, Mensch und Maschine Hand in Hand – die Arbeit ändert sich vielerorts, vor allem die Digitalisierung erfordert neue Kenntnisse. Das Gelernte der Ausbildung wird häufig nur die Grundlage für weiteres Lernen sein. Darin sind sich CDU und Tarifpartner schon lange einig.
„Inzwischen können wir als Bundesregierung aber darauf verweisen, dass wir eine Nationale Weiterbildungsstrategie vereinbart haben“, betonte Merkel in Meseberg. Schon im September werde das erste Gesetz dazu angeschoben. Vor allem in Betrieben, die großen Veränderungen unterworfen sind, soll Weiterbildung von der Bundesagentur unterstützt werden. Das hilft den Firmen und sichert Arbeitsplätze. „Wir haben hierzu verschiedene Aspekte diskutiert“, sagte die Bundeskanzlerin. Dazu zählte auch die Frage, „wie wir im Rahmen einer nationalen Weiterbildungsstrategie auch individuelle Angebote an Arbeitnehmer besser zertifizieren, besser ordnen und besser beurteilen können“.
Sozialpartnerschaft bleibt auch im digitalen Wandel wichtig
Weil die weltweite Vernetzung Arbeit in vielen Bereichen von einem festen Arbeitsort unabhängig macht, entstehen zudem neue Arbeitsformen. Home-Office oder dezentrales Arbeiten, Zusammenarbeit online und über Zeitzonen hinweg wird Strukturen verändern. Merkel stellte fest, dass Arbeitnehmer gerade auch dabei Schutz brauchen: „Wir von der Politik haben deutlich gemacht, dass wir über jede Einigung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern froh sind, dass wir uns natürlich eine möglichst breite Tarifbindung oder zumindest betriebliche Abreden wünschen.“
Merkel macht deutlich, dass es eine große Aufgabe sei, die richtigen Antworten zu finden, „ohne diese Art der Wertschöpfung gleich von vornherein aus unserem Lande zu verbannen, aber eben auch ohne dass man jede Art von Regeln aufgibt“. Sie betont: „Ich habe den Eindruck, dass dabei noch ein ganzes Stück Arbeit vor uns liegt. Aber die Diskussion dazu war wichtig und sehr offen.“
Fazit
Um unseren Wohlstand zu erhalten, müssen wir uns anstrengen. Die Welt verändert sich. Mit der Digitalisierung und der alternden Gesellschaft gibt es einen doppelten, tiefgreifenden Strukturwandel in kurzer Zeit. Unser Wohlstandsgarant, die Soziale Marktwirtschaft, gerät dabei unter massiven Druck von Kräften von innen und von außen. Deshalb will die CDU die Soziale Marktwirtschaft und ihre Prinzipien fit machen für diese Aufgaben. Auf ihrem Parteitag wird sie einen Antrag diskutieren, mit dem sie die Grundlagen einer Sozialen Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert definiert.
„Der Begriff Sozialpartner steht für die Partnerschaft von Gewerkschaften auf der einen und Arbeitgeberverbänden auf der anderen Seite. Im Rahmen der Sozialpartnerschaft suchen Gewerkschaften und Arbeitgeber nach gemeinsamen Konzepten für die Gestaltung von Lohn- und Arbeitsbedingungen, aber auch nach gemeinsamen Konzepten in anderen Politikbereichen.“ So definiert der DGB die Sozialpartnerschaft.
Die Sozialpartnerschaft sowie die Mitbestimmung bei der Gestaltung der Arbeit sind wesentliche Bestandteile der Sozialen Marktwirtschaft. Sie sorgen für gute Arbeitsbedingungen und gute Löhne zum Wohle der Arbeitnehmer. Dabei sollen die Tarifparteien die Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Blick behalten.
Weil sich die Arbeitswelten verändern, muss das Modell der Sozialen Marktwirtschaft weiterentwickelt werden. Nur so kann die Soziale Marktwirtschaft auch künftig die Anliegen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern gleichermaßen sichern.