Der Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei (EVP) zur Europawahl im kommenden Mai,  Manfred Weber (CSU), findet in seinem Grußwort an den 31. Parteitag der CDU Deutschlands deutliche Worte in Richtung AfD: Europa sei trotz Brexit-Verhandlungen stabil – „wer aber Verhältnisse wie in London haben will, der muss AfD wählen, die deutsche Brexitpartei!“

Zunächst gratulierte Weber im Namen von EVP und der CSU der neu gewählten CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer: „Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute. Dein Erfolg ist unser Erfolg. Lass uns die nächsten Jahre zu einem Erfolg machen.“

Angela Merkels Jahre an der Spitze der CDU seinen extern geprägt gewesen von Umbrüchen und Krisen. Merkel habe in dieser Zeit die Partei auf Kurs gehalten, an den Grundwerten festgehalten, war zeitgleich aber auch offen für Neues. „Es ist schon interessant zu sehen“, sagte Weber, „dass ihr Führungsstil ein Moderieren gewesen sein soll, auf er anderen Seite aber soll sie das Koordinatensystem der CDU verschoben hat. Daran sieht man, wie vielseitig ihr Wirken war.“

Mit Blick auf den Rechtsruck in Europa brachte Weber vormalige AfD-Vorsitzende in Erinnerung: „Erinnert ihr Euch noch an den Bernd Lucke? Der war mal Parteivorsitzender der AfD. Der konnte die rechten Kräfte in der Partei nicht bändigen.“ Gleiches Schicksal ereilte seine Nachfolgerin Frauke Petry, die auch die rechten Kräfte nicht habe bändigen können. „Und nun steht der Oberlamentier Gauland an der Spitze, dahinter ist es aber eine Höcke-Parteit! Und wir werden mit aller Kraft dagegen ankämpfen, dass sie noch mehr an Einfluss gewinnt!“

Europa sei von Adenauer über Kohl und Strauß und Waigel ein zutiefst christdemokratisches Projekt. „Wir als Christdemokraten haben das heutige Europa ermöglicht und durchgesetzt“, sagte Weber. Mit Blick auf zunehmende Nationalisierungen betonte er, dass es kein Widerspruch sei, „in Bayern daheim, in Deutschland das Vaterland und in Europa die Zukunft zu sehen“, wie es schon Franz-Josef Strauß gesagt habe. „Im Herzen und im Kopf bin ich überzeugter Europäer. Ich lasse mir von keinem Nationalisten einreden, dass das ein Widerspruch ist.“