„Datenschutz oder Datenpolitik? Was bringt Deutschland voran?“
„Es sollte unser Anspruch sein, dass wir uns die Welt anschauen wie sie ist. Es sollte auch unser Anspruch sein, dass wir uns fragen, was können wir Gutes für die Menschen tun.“ Mit diesen Worten eröffnete CDU-Generalsekretär Peter Tauber in Berlin die Podiumsdiskussion „Datenschutz oder Datenpolitik? Was bringt Deutschland voran?“. Deutschland brauche innovative Unternehmensgründer, betonte Tauber. Doch dafür müsse man die entsprechenden Voraussetzungen schaffen. Denn neben innovativen Produkten brauche es auch die Daten, mit denen diese Geräte überhaupt erst funktionieren.
Wie schützen wir Daten in Deutschland? Wie können wir sie für neue Projekte dennoch verantwortungsvoll nutzen? Über diese Fragen diskutierten der netzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Thomas Jarzombek MdB, die beiden Unternehmer und Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Startups e.V. Franziska von Hardenberg und Dr. Tom Kirschbaum sowie der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Dr. Alexander Dix.
Aus der Praxis berichteten Franziska von Hardenberg und Dr. Tom Kirschbaum. Datensicherheit sei zwar ein wichtiges Thema für sie, stellte aber gerade bei der Gründung ihrer Startups kein primäres Thema dar. „Es braucht erst die Vision, dann das Korsett“, erklärte Kirschbaum. Er hatte sich einen externen Datenschutzbeauftragten ins Unternehmen geholt. „Daten sind für uns das Lebenselixier“, so Kirschbaum. Für die beiden Unternehmer Franziska von Hardenberg und Dr. Tom Kirschbaum sind die Daten ihrer Kunden sehr wichtig – gerade für die Bereiche Produktentwicklung und Vermarktung.
Datenschutzbestimmungen sind nicht grundlegend negativ zu bewerten. Aber über den zeitgemäßen Umgang damit müsse man sich Gedanken machen. Z. B. über die Einführung standardisierter Datenschutzicons und sinnvoller Zertifikaten. Genauso wichtig sei die Nutzung einer leichter verständlichen Sprache.
Der Bundestagsabgeordnete Jarzombek betonte, dass Datenschutz in Deutschland wichtig sei. Er dürfe selbstverständlich nicht abgeschafft werden. Aber die Politik habe darauf zu achten, dass Deutschland wettbewerbsfähig bleibt und die innovativen Gründer nicht abwanderten.
Der Berliner Datenschützer Dix sieht im Datenschutz sogar etwas Innovationsförderndes. CDU-Generalsekretär Tauber schrieb dazu schon in der Einladung zur Veranstaltung: „Das Datenschutzniveau in Deutschland ist hoch. Und das muss es gerade im Verhältnis von Bürger und Staat auch bleiben. Zugleich ist eine verantwortungsbewusste Nutzung von Daten für die Umsetzung neuer innovativer Projekte mit Blick auf die digitale Wirtschaft ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.“
Wie wichtig diese Fragestellungen und die richtigen Antworten sind, zeigen 40 Exponate tragbarer Computertechnik aus mehreren Jahrzehnten – angefangen von der ersten Fernbedienung von 1955 bis zur topaktuellen Google Glass. Sie bildeten den Rahmen für die Podiumsdiskussion, die zur Eröffnung der Ausstellung „Wearable Computing“ im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin stattfand.