![](https://archiv.cdu.de/sites/default/files/styles/large/public/media/images/leipzig2019/toko_201911221725_3tk1354_ed_c.jpg?itok=W692Q-4W)
Programmdebatte II: Mutig, innovativ und optimistisch zu neuem Gründergeist
- Bei Facebook teilen
- Bei Twitter teilen
- Bei Whatsapp teilen
- Per Messenger teilen
![Diese Seite drucken Diese Seite drucken](https://archiv.cdu.de/sites/all/modules/ubg/ubg_one_click_share/images/img-print-page-16x16.png)
Erfinderreichtum und Gründergeist – dafür und für Qualität Made in Germany ist unser Land weltweit bekannt. „Wir sind das Land der Dichter und Denker. Wir sind das Land des Wirtschaftswunders. Aber wir sind nicht mehr das Sehnsuchtsland der Wirtschaft.“ Die baden-württembergische Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer führt mit kritischen Worten in die Debatte ein. Sie diskutiert dazu mit Christian Miele, Gründungsexperte und Partner beim Risikokapitalgeber e.ventures.
Zur Wahrheit gehört: Deutschland ist längst nicht mehr Sehnsuchtsort der Kreativen, der Tüftler, Gründer und Erfinder. Das muss sich ändern, wenn wir weiterhin ein wirtschaftlich starkes und sozial sicheres Land bleiben wollen. Wir brauchen wieder mehr Mut zur Innovation, die Kreativität tatkräftiger Unternehmensgründer und für beides die richtigen Standortbedingungen.
Christian Miele möchte vor allem sicherstellen, „dass wir künftig mit unseren EU-Nachbarn, mit Amerikanern und Asiaten bei Startups mithalten können“. Er sieht die Probleme in Deutschland zumeist hausgemacht: Bürokratie, finanzielle Vorbehalte der Geldgeber und Vorschriften hemmen den Gründergeist.
Miele möchte zwei Themen auf die Agenda der CDU setzen: Mitarbeiterbeteiligungen können Startups für junge und kreative Leute attraktiv machen. Anteile des Startup als Ergänzung zum – oft kleinen – Gehalt geben Perspektive. „Wir brauchen das, um die besten Mitarbeiter an uns zu binden und langfristig zu halten.“ Mit Zukunftsfonds können und sollen Versicherungen und Investoren Anreize bekommen, in Startups zu investieren. Das derzeitige Bilanzschutzdenken mache gerade Startups unattraktiv.
Das zeigt sich auch in der anschließenden Debatte: Nikolaus Haufner aus Hamburg weist auf finanzielle Herausforderungen und bürokratische Anforderungen hin. Auch die Europaabgeordnete Marion Walsmann aus Thüringen kritisiert, dass insbesondere Gründer kleinerer Startups viel zu viel Zeit beim Rechtsanwalt, bei Banken und Behörden zubringen müssen. Fabian Temme arbeitet in einem Startup für Medizintechnik und kritisiert, dass Ethik, Moral und die Rettung von Menschen bei der Finanzierung fast immer gegen Gewinnerwartung gegengerechnet wird.
Deutschland muss umdenken, ist ein erstes Fazit der Debatte. Die Hochschulen müssen runter vom Elfenbeinturm und wieder Keimzellen für Gründer werden. Studenten müssten aus dem verschulten Studium heraus wieder Kreativität entwickeln dürfen. Geld für Gründer müsse unbürokratischer fließen und ein Gefühl für die Bedeutung des Gründergeistes wieder wachsen.