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Digitalisierung: Revolution des Alltags
Wir alle spüren, wie sich unser Berufs- und Lebensalltag durch die rasante internationale Vernetzung und neue Formen der internetbasierten Kommunikation und Produktion verändert. Die Kommission des Bundesvorstandes „Arbeit der Zukunft – Zukunft der Arbeit“ unter der Leitung des stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Thomas Strobl diskutierte am Donnerstagabend mit EU-Kommissar Günther Oettinger über die revolutionären Herausforderungen der Digitalisierung. Der CDU-Vize dankte Oettinger vor rund 120 Zuhörern, dass er seinen ersten „internationalen Auftritt“ als Kommissar nach seinem Amtsantritt im Konrad-Adenauer-Haus hatte.
Digitalisierung erfasst alle Lebensbereiche
„So, wie die Dampfmaschine die Industrialisierung ermöglichte, erweitert das Internet unsere Handlungsmöglichkeiten ins scheinbar Grenzenlose“, sagte Strobl. Wie Deutschland seine Chancen sichern kann, bei dieser Entwicklung weiter eine führende Rolle zu spielen, stand im Mittelpunkt der 90-minütigen Diskussion. Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, unterstrich die Bedeutung der digitalen Revolution für Wirtschaft und Gesellschaft, die alle Bereiche des täglichen Lebens erfasse: Soziale Belange und unsere Wettbewerbsfähigkeit seien gleichermaßen berührt.
Veränderungen in der Arbeitswelt
Strobl verriet dem Publikum, dass auch er digitaler Intensivnutzer sei. Morgens, wenn er noch nicht ganz wach sei, nehme er das Smartphone in die Hand und zur Nacht gehe der letzte Blick häufig dorthin. Technik sei etwas, was das Leben der Menschen erleichtere, zeigte er sich überzeugt. Skeptisch sah er Veränderungen in der Arbeitswelt: „Die ständige Erreichbarkeit ist ein Problem“, sagte Strobl. Der Mensch brauche Ruhephasen und dürfe nicht zum „digitalen Sklaven“ werden.
Einheitlicher europäischer Datenschutz
EU-Kommissar Oettinger sprach sich für eine rasche Verabschiedung der europäischen Datenschutzgrundverordnung aus. Die bisherigen Regeln stammten noch aus der „analogen Zeit“ und müssten dem digitalen Zeitalter angepasst werden. Nur ein einheitlicher europäischer Datenschutz gewähre, dass Regeln auch wirksam eingehalten werden könnten. Man könne die Daten nicht in den Mitgliedsstaaten schützen, sondern müsse dies auf der europäischen Ebene lösen. Grundsätzlich befürwortete der Kommissar die erleichterte Nutzung von Daten. „Dass der Schutz die Regel und die Nutzung die Ausnahme ist, halte ich für falsch“, sagte er. Dennoch setzte er klare Grenzen: Wer im europäischen Binnenmarkt agieren wolle, müsse sich an europäische Regeln halten, hob Oettinger mit Blick auf amerikanische Technologie-Unternehmen hervor. Die EU sei für die Einhaltung von Regeln verantwortlich, egal wo das Unternehmen seinen Sitz habe.
Weitere Themen der zweiten Diskussion dieser Woche zur Digitalpolitik im Konrad-Adenauer-Haus waren Aspekte der Bildungspolitik und des Urheberrechts. Den Mitschnitt der Veranstaltung finden Sie auf CDU.TV.