Annegret Kramp-Karrenbauer
AKK: Weitreichende Unterstützung durch die Bundeswehr in Corona-Krise
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer bereitet die Bundeswehr auf eine größere Mobilisierung ihrer Reserve für den Einsatz wegen der Corona-Pandemie vor. Unschätzbare Fähigkeiten der Reservisten sollten nun sinnvoll genutzt werden, schrieb die Ministerin am Donnerstag in einem Tagesbefehl an die Truppe. Es hätten sich nach dem Aufruf des Kommando Sanitätsdienst am Wochenende bisher 2336 Reservistinnen und Reservisten gemeldet. Davon können 935 aufgrund Vordienstzeit und Erfahrung im Sanitätsdienst der Bundeswehr sehr zeitnah zur Verfügung stehen, erklärte sie danach auf einer Pressekonferenz in Berlin. Darüber hinaus könne die Bundeswehr auf Anfrage der lokalen und regionalen Behörden Amtshilfe leisten und so etwa Feldbetten und Lagerkapazitäten zur Verfügung stellen oder Beschaffungen von medizinischer Ausrüstung vornehmen. Darüber hinaus sagte die Ministerin heute auf einer Pressekonferenz: „Wenn Länder und Gemeinden, die Wirtschaft, die Polizeien, das technische Hilfswerk und alle weiteren Institutionen an die Grenzen kommen, steht die Bundeswehr selbstverständlich zur Seite.“
„Nun wollen wir, auch mit Hilfe der Landeskommandos, über die Sanität hinaus Strukturen schaffen, die es für die Reserve ermöglichen, nützliche Beiträge leisten zu können“, so Kramp-Karrenbauer. „Darauf wird es ankommen, insbesondere wenn die Krise länger andauert.“ Die Ministerin verwies auf bereits als Amtshilfe laufende Einsätze, den Flugtransport deutscher Staatsbürger aus China und die Bereitstellung von Quarantäne-Unterkünften in Deutschland. „Wir helfen bei der Gesundheitsversorgung und wenn nötig auch bei der Gewährleistung von Infrastruktur und Versorgung sowie der Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung“, so Kramp-Karrenbauer. Dafür werde sich die Bundeswehr mit hohem Engagement einbringen und im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten umfassend unterstützen. Sollten Polizisten aufgrund von Corona-Infektionen ihren Dienst nicht mehr leisten können, werde die Bundeswehr auch hier unterstützen, betonte sie gegenüber der Financial Times. Besonders in einer Krise wie dieser sei es für jeden einzelnen Bundeswehrangehörigen ein Herzensanliegen zu zeigen: „Die Bundeswehr ist eine unentbehrliche und verlässliche Stütze unseres Gemeinwesens“, betonte sie dazu auf der Pressekonferenz.
Es sei wichtig, dass sich möglichst wenige Soldaten anstecken, auch um den Kernauftrag garantieren zu können. „Wir kämpfen gegen einen unsichtbaren Gegner!“, lautet die Überschrift des Tagesbefehls. Er endet mit den Worten: „Ich erwarte von Ihnen, ich erwarte von uns allen Tatkraft, Disziplin, Besonnenheit und Ausdauer. Die Menschen in Deutschland verlassen sich auf uns.“