Deutschland baut Produktion von Atemschutzmasken aus
Wegen der Corona-Krise sind weltweit Atemschutzmasken knapp geworden, auch hier in Deutschland. Zwar haben kurzfristig viele Unternehmen ihre Produktion umgestellt – angefangen von Bekleidungsherstellern bis hin zu Automobilzulieferern – trotzdem bleiben die gerade so benötigten Masken ein knappes Gut. Die Bundesregierung steuert nun gegen: Um künftig von Verfügbarkeiten auf dem Weltmarkt weniger abhängig zu sein, sollen Atemschutzmasken und die zur Produktion benötigten Grundstoffe vermehrt in Deutschland hergestellt werden.
Die Produzenten suchen dafür Sicherheiten. Deshalb sollen langlaufende Verträge mit Unternehmen geschlossen werden. Gegen die Zusicherung bestimmter Mengen und Preise sollen diese die Produktion von Schutzmasken in Deutschland zeitnah ausbauen oder neu aufnehmen. Es sei eine Erfahrung aus der Pandemie, „dass wir hier eine gewisse Souveränität brauchen“, betonte dazu Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Auch die Bestandteile sollen aus Deutschland kommen.
Eine der wichtigsten Komponenten ist so genannter Meltblown-Vliesstoff. Dieser dient in der Maske als Filter und stellt ihre medizinische Wirksamkeit sicher. Um eine Unabhängigkeit der Produktion vom Atemschutzmasken vom Weltmarkt zu gewährleisten, soll auch dieses Vlies, das „Herzstück“ der Atemschutzmaske, verstärkt in Deutschland produziert werden. Bisher gibt es bisher nur eine kleine Anzahl von weltmarkterfahrenen Unternehmen, die Meltblown-Vlies herstellen. Viele von ihnen haben aber ihre Bereitschaft erklärt, zukünftig in und für Deutschland das benötigte Textil zu produzieren. Damit sie dies noch in diesem Jahr geschehen kann, wird die Bundesregierung den Aufbau von Produktionskapazitäten fördern. 30 Prozent der Investitionskosten können beantragt werden, insgesamt werden dafür 400 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Voraussetzung: Unternehmen müssen nachweisen, dass sie es können und die Produktion muss noch ein diesem Jahr aufgenommen werden.