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Jüdische Militärseelsorge in der Bundeswehr
„Es ist ein wahrlich historischer Schritt“, sagt Annegret Kramp-Karrenbauer. Im Deutschen Bundestag wirbt die Verteidigungsministerin um Zustimmung für den Staatsvertrag zur jüdischen Seelsorge in der Bundeswehr. „Denn mit diesem Staatsvertrag und mit diesem Gesetz räumen wir jüdischem Leben und der Unterstützung der Religionsausübung in der Bundeswehr wieder den Raum und den Platz ein, den es verdient hat.“
Die Bundeswehr ist in ihrer Vielfalt ein Spiegelbild der Gesellschaft, betont die Verteidigungsministerin. „Es ist ein nicht immer einfacher Dienst. Es ist ein Dienst, der viele gerade auch in den Einsätzen an existenzielle Fragestellungen führt.“ Deshalb müsse man neben materieller Ausrüstung auch „die entsprechende Seelsorge“ anbieten. Die geplante jüdische Militärseelsorge in der Bundeswehr ist hierzu ein besonderes Zeichen: Sie ist ein sichtbarer Ausdruck jüdischen Lebens in Deutschland.
Die künftigen Rabbiner in der Bundeswehr werden für Menschen jeden Glaubens offen sein, sichert Kramp-Karrenbauer zu. „Sie werden Trost spenden, Kraft geben, Wege aufzeigen“, in Gottesdiensten, Gesprächen, Fort- und Weiterbildung. „Und damit werden sie auch einen aktiven Beitrag zum Kampf gegen Antisemitismus leisten.“ Antisemitismus werde sie in der Bundeswehr niemals zulassen oder dulden, bekräftigt die Ministerin. „Menschen mit dem jüdischen Glauben vertraut zu machen – auch in der Bundeswehr – ist ein Beitrag dazu.“
„Wir haben aber zunehmend immer unterschiedlichere Gruppen in der Bundeswehr“, führt Kramp-Karrenbauer aus. Neben jüdischen Mitbürger auch orthodoxe Christen, Muslime. „Auch für sie wollen wir in Zukunft entsprechende Angebote machen. Wir werden diesen Weg weitergehen.“
Darum geht es beim Staatsvertrag zur jüdischen Militärseelsorge
Seit 1957 betreuen evangelische und katholische Militärseelsorger die Soldaten der Bundeswehr. Sie sind Ansprechpartner auch für Soldaten anderer Religionen. Vor über 60 Jahren spiegelte das die gesellschaftliche Wirklichkeit in unserem Land wider. Doch unser Land und unsere Gesellschaft ist vielschichtiger geworden.
Derzeit dienen rund 300 jüdische Soldaten in der Bundeswehr, schätzt das Verteidigungsministerium. Die Bundesrepublik Deutschland und der Zentralrat der Juden in Deutschland haben daher vereinbart, eine jüdische Militärseelsorge in der Bundeswehr einzurichten. Zehn Militär-Rabbiner sollen in der Bundeswehr eingesetzt werden und jüdische Soldaten begleiten – von der Ausbildung bis zu Einsätzen im In- und Ausland. Der Sitz des Militärrabbinats liegt in Berlin. Die fachliche Aufsicht der Geistlichen liegt beim Zentralrat, die Dienstaufsicht bei der Bundeswehr.