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Deutsche Wirtschaft auf Erholungskurs
Durch die Coronakrise ist die deutsche Wirtschaft in die größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg geraten. Nachdem wir Deutschen in einer eindrucksvollen Gemeinschaftsleistung die dynamischen Ansteckungszahlen der Pandemie gebrochen haben, konnten wir mit wirksamen Hygienekonzepten die Wirtschaft und Gesellschaft wieder öffnen. Die ersten guten Meldungen zeigen, dass sich die deutsche Wirtschaft wieder erholt. Die deutschen Unternehmen produzieren wieder. Der Verkauf von Waren ist wieder angelaufen. Exportzahlen steigen deutlich. Das sind gute Zahlen, die Mut machen. Denn diese Zahlen zeigen: Deutschland arbeitet sich aus der Corona-Krise.
Industrie produziert wieder mehr und ist zuversichtlich
Im Juni wurden in Deutschland 11,1 Prozent mehr Waren hergestellt, als noch im Mai. Deutschlands Industrie ist gegenüber Mai insgesamt um 8,9 Prozent gewachsen – fast 1 Prozent mehr als erwartet. Die Zahlen zeigen: Nach den sehr starken Rückgängen im März und April geht es seit Mai wieder aufwärts. Die deutschen Industriebetriebe schauen zudem zuversichtlich in die Zukunft. Das belegt eine Umfrage des Ifo-Instituts. Die meisten Unternehmen erwarten in den kommenden drei Monaten eine Zunahme ihrer Produktion. Der Ifo-Produktionsindikator stieg auf plus 14,7 Punkte, nach plus 4,4 im Juni.
Mehr Aufträge
Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe legten im Juni um fast 30 Prozent zu. Das Institut für Wirtschaftsforschung erwartet: Insgesamt dürfte das Bruttoinlandsprodukt im 3. Quartal wieder kräftig steigen.
Autoindustrie wächst um mehr als 50 Prozent
Deutsche Autobauer haben ihre Produktion gegenüber Mai im Juni um 54,7 Prozent hochgefahren. Auch wenn das immer noch gut ein Fünftel weniger ist als im Juni 2019 – die Zahlen zeigen: Der Produktionsstopp ist beendet, Kurzarbeit geht deutlich zurück, die Nachfrage steigt.
Die Exporte legen kräftig zu
Um 14,9 Prozent stiegen die Exporte im Juni gegenüber Mai. Das ist der stärkste Wert seit rund 30 Jahren – und deutlich mehr als von Experten erwartet. Zwar wurden die Zahlen des Vorjahres noch nicht erreicht (-9,4 Prozent), denn viele Handelspartner fallen noch immer aus. Aber auch hier gilt: Der Corona-Einbruch wird aufgearbeitet.
Auch die Importe steigen wieder
Um rund 7 Prozent nahmen die Importe nach Deutschland zu. Auch hier ist der Wert noch unter Vorjahresniveau. Der Anstieg zeigt aber: Höhere Investitionen in Produktions- und Verbrauchsgüter sind Anzeichen für berechtigte Zuversicht.
Mittelstand optimistisch
Die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland gehen optimistisch in das Sommerquartal: Im Juli ist das mittelständische Geschäftsklima von 7,9 Zähler auf -12,5 Saldenpunkte angestiegen. Die aktuelle Geschäftslage wird deutlich besser beurteilt: +7,3 Zähler auf -19,3 Saldenpunkte.
Einzelhandel in Europa bereits auf Vorkrisen-Niveau
In der EU hat der Einzelhandel nach starken Rückgängen im März und April bereits wieder Vorkrisen-Niveau erreicht. Das gab die Europäische Statistikbehörde Eurostat bekannt. Auch in Deutschland erzielte der Einzelhandel im Juni 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat 3,2 Prozent mehr Umsatz.
Die Zahlen zeigen: Die deutsche Wirtschaft hat die Talsohle durchschritten und erholt sich wieder. Allerdings: Die Zahl der Neuinfizierten wächst wieder. Es gibt zwar kein Anlass zur Panik, aber einen zweiten Lockdown müssen wir unbedingt vermeiden. Daher gilt es weiter wachsam zu bleiben und die AHA-Regeln einzuhalten: Abstand, Hygiene, Alltagsmaske.