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Licht am Ende des Tunnels: Zweiter Impfstoff ist da!
Rund 60 000 Dosen des Corona-Impfstoffs des US-Herstellers Moderna sind an die ersten Impfzentren verteilt worden und können nun zum Einsatz kommen. Gut zwei Wochen nach dem Beginn der Impfungen mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer gibt es nun einen zweiten zugelassenen Impfstoff. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet bis Ende des Quartals mit zwei Millionen Impfdosen von Moderna für Deutschland, im Laufe des Jahres mit insgesamt 50 Millionen.
Wie auch beim Impfstoff der Mainzer Firma Biontech und des US-Herstellers Pfizer handelt es sich um einen sogenannten mRNA-Impfstoff. Beide Impfstoffe sind nach Angaben des Chefs der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, “äquivalent in Wirksamkeit und Sicherheit“. Eine Wahlmöglichkeit, wer welchen Impfstoff bekommt, soll es nicht geben.
Dritter Impfstoff in den Startlöchern
Schon bald könnte es auch einen dritten Impfstoff geben: Der schwedisch-britische Pharmakonzern AstraZeneca hat eine Zulassung seines Corona-Impfstoffes bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) beantragt. Die Bewertung des Vakzins werde „in einem beschleunigten Zeitrahmen“ erfolgen, teilte die EMA in Amsterdam mit. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte diese Ankündigung als gute Nachricht. „Sobald der Impfstoff eine positive wissenschaftliche Beurteilung erhält, werden wir mit vollem Tempo daran arbeiten, die Nutzung in Europa zuzulassen“, schrieb sie auf Twitter.
AstraZeneca hatte den Impfstoff gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt. Anders als die Impfstoffe von Biontech und Moderna gehört das britisch-schwedische Präparat nicht zu den sogenannten mRNA-Impfstoffen, sondern beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt. Das Mittel wirkt zweifach: Es soll sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen fördern – beide sind für die Immunabwehr wichtig.
Die Europäische Union hat bereits Hunderte Millionen Dosen bei AstraZeneca bestellt. Insgesamt wurden weltweit schon Milliarden Dosen dort in Auftrag gegeben.