1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland – Grund zu Dankbarkeit und Freude
„Dass es nach den Menschheitsverbrechen der Schoah heute wieder eine vielfältige jüdische Gemeinschaft in Deutschland gibt, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit“. Der CDU-Vorsitzende Ministerpräsident Armin Laschet bekräftigte: „Es ist ein Wunder. Es ist ein Geschenk. Und deshalb ein Grund zu großer Freude und Dankbarkeit.“ Als Ministerpräsident sprach Laschet zum Festakt anlässlich 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland in der Kölner Synagoge.
Viele „bedeutsame, ja großartige Beiträge“ hat das Judentum zu unserer Kultur geleistet, macht Laschet deutlich. Zur gleichen Zeit habe es fast durchweg Zeiten von „Verfolgung und Unterdrückung, von Pogromen“ gegeben. Diese haben „im Menschheitsverbrechen des Holocaust ihren einzigartigen Höhepunkt“ gefunden“. Deutschland – und unsere Gesellschaft – tragen eine „besondere geschichtliche Verantwortung“ für das jüdische Leben in Deutschland. Laschet betont, jüdisches Leben in unserem Land ist heute „ein Grund zu großer Dankbarkeit“.
Laschet: „Unser Land und Israel verbindet eine lange Freundschaft“
Auch die deutsch-israelische Freundschaft gehört zu dieser Besonderheit: Ein erstes persönlichen Treffen von Israels Präsidenten David Ben Gurion mit Bundeskanzler Konrad Adenauer gab es 1960 in New York. „Es war, als hätte ich einen Freund getroffen“, soll Gurion danach gesagt haben. Das Gespräch begründete eine deutsch-israelische Freundschaft, die nicht auf Schuld, sondern auf Verantwortung beruhte.
Israelische Diplomaten „bezogen in Köln und der Bundeshauptstadt Bonn Quartier“, so Laschet. 1965 wurden offizielle diplomatische Beziehungen aufgenommen. Überall entstanden neue Synagogen, in Köln konnte die Synagoge an alter Stelle wiederrichtet werden. „Als erster Deutscher überhaupt“ sprach der Bundespräsident und vormalige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Johannes Rau im Februar 2000 vor der Knesset – vor genau 21 Jahren.
Jüdisches Leben in Deutschland muss endlich selbstverständlich werden
„Nutzen wir dieses besondere Jahr, um einander noch besser kennenzulernen. Nutzen wir diese Gelegenheit, jüdisches Leben, das seit 1700 Jahren zu uns gehört, einer großen Öffentlichkeit näherzubringen“, fordert Laschet zu einem guten Miteinander auf. „Sprechen wir über die großen Verdienste unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger für unser Land, für unsere Demokratie, für unsere Kultur, für unseren Wohlstand und für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft – mit Respekt und Stolz und Selbstbewusstsein.“
Der CDU-Vorsitzende Ministerpräsident Armin Laschet fordert auch, dass jüdisches Leben in Deutschland endlich selbstverständlich werden muss. „Im Wissen um unsere Geschichte, aber auch in dem Bewusstsein, gemeinsam in eine bessere Zukunft zu gehen.“