Matthias Klein war live aus Zürich zugeschaltet, Dennis Kaben aus Hamburg. Im Konrad-Adenauer-Haus und via Internet diskutierte eine Arbeitsgruppe der CDU-Kommission „Arbeit der Zukunft – Zukunft der Arbeit“ unter Leitung des hessischen CDU-Fraktionsvorsitzenden Michael Boddenberg. Die Fragen: Wie entwickelt sich der Handel in den kommenden Jahren? Und: Wie muss die Politik darauf reagieren?

Einkauf und Verkauf verändern sich

Thomas Voigt von der „Ottogroup“ thematisierte vor allem die Transparenz des Handels. Das Internet schaffe überall und jederzeit Vergleichsmöglichkeiten, stellte Voigt dar und betonte: „Die Macht des Verbrauchers ist dadurch unermesslich groß geworden.“ Unternehmen reagierten darauf. Sie durchliefen „eine digitale Transformation“. Der digitale Markt wachse – wenn auch mit Grenzen. Dem stimmte auch Stephan Tromp vom Handelsverband HDE zu. Sein Fazit: „Der stationäre Handel ist darauf angewiesen, dass er seine Geschäfte digitalisiert.“ Künftig müssten Beratung, Produktentscheidung und Kauf auch im Einzelhandel vor Ort digital begleitet werden.  Das aber bedeute, dass Verkäufer künftig auch IT-Kenntnisse haben müssten. Die gesamte Ausbildung müsse sich dafür anpassen, fordert Tromp, bis hin zur Entwicklung eines neuen Berufsbildes eCommerce-Kaufmann. „Der Schaufenster-Gestalter von gestern ist der Webdesigner von heute.“

Die Politik muss handeln

Wo sich in einer global vernetzten Welt Kaufverhalten und Lieferprozesse veränderten, müsse die Politik reagieren. Call-Center im Ausland ermöglichten Handel auch an Sonntagen – zu Lasten des Standorts Deutschland. Gefragt seien Entscheidungen, die Handel und Verbraucherdaten schützten und Wettbewerbsgleichheit schafften, stellt Tromp klar. Für Voigt spielt dabei auch das Bewahren traditioneller Werte eine Rolle. Er betonte: „Wir wollen auch im digitalen Wandel ein fairer Arbeitgeber sein.“ Auch dafür brauche es den richtigen Rahmen.