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Leitkultur Grundlage für friedliches Zusammenleben
Das Magazin „Cicero“ startet eine Debattenreihe zum Thema „Leitkultur“. Den Aufschlag macht CDU-Generalsekretär Peter Tauber. Lesen Sie hier den vollständigen Beitrag:
Das Thema Leitkultur erlebt eine Renaissance. Als Christdemokrat freut mich das, denn wir haben uns bereits 2007 in unserem Grundsatzprogramm klar zu einer für alle gültige Leitkultur bekannt – und den Anspruch formuliert, diese mit Leben zu füllen. Inzwischen haben auch andere Parteien eingesehen, dass das nichts mit Deutschtümelei zu tun hat, sondern die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben ist. Die Debatte ist nun wichtiger denn je. Denn wenn mehr Menschen aus anderen Ländern zu uns kommen und bleiben, wird sich unser Land verändern.
Basis ist das Grundgesetz
Diesen neuen Mitbürgern müssen wir erklären, welche Werte unsere Heimat prägen, wie das Zusammenleben hier funktioniert. Ich erwarte, dass sie sich diese Werte zu eigen machen. Aus meiner Sicht ist das aber kein abgeschlossener Prozess; jede Generation muss für sich klären, welche Werte zur deutschen Leitkultur gehören. Die Bundesrepublik des Jahres 2015 ist eine andere als die des Jahres 1955 oder 1995. Und man muss nicht starr am Begriff „Leitkultur“ hängen – ich finde auch den Begriff „Leitbild“ gelungen, den junge Wissenschaftler aus Berlin vorgeschlagen haben. Nicht der Begriff ist wichtig, sondern was er meint.
Basis unserer Leitkultur ist natürlich das Grundgesetz. Es gehört aber noch viel mehr dazu: Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich in unserer Gesellschaft zu engagieren; die Idee, dass jeder, der fleißig ist und sich anstrengt, den Aufstieg schaffen kann; dass Religionsfreiheit heißt, die Religion wechseln zu dürfen; dass Gleichberechtigung bedeutet, dass Frauen zunehmend Führungspositionen übernehmen. Und Toleranz und Gleichstellung, dass sich zwei Männer auf der Straße ganz selbstverständlich küssen; dass Familien mit vielen Kindern Unterstützung von allen erfahren und nicht als asozial abgestempelt werden; aber auch das Bekenntnis zu Schwarz-Rot-Gold als Farben der Freiheit, der Stolz auf Deutschland, das Mitsingen unserer Nationalhymne – nicht nur beim Fußball, sondern gerne auch etwas lauter und fröhlicher an unserem Nationalfeiertag. All das steht so nicht im Grundgesetz, aber wäre aus meiner Sicht ein schöner und wichtiger Bestandteil einer neuen deutschen Leitkultur.
Den Beitrag von Peter Tauber und weitere zum Thema finden Sie auf der Seite des Magazins „Cicero“.