Wahlkampf mit irreführenden Zahlen: Schulz und seine SPD übertreiben bei Lohnlücke für Frauen.
Die SPD plakatiert bereits seit Wochen mit dem markigen Slogan „Wer 100 % leistet, darf nicht 21 % weniger verdienen.“ Sie will damit auf die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern aufmerksam machen.
Fakt ist:
Martin Schulz macht Wahlkampf mit irreführenden Zahlen. Der Gender Pay Gap bei gleicher Arbeit für Frauen ist wesentlich geringer.
Die von Schulz genannten und von der SPD plakatierten 21 Prozent stammen aus dem „unbereinigten Bericht“ des Statistischen Bundesamtes von 2016. Dieser berücksichtigt jedoch nicht die unterschiedlichen Branchen und Berufe, in denen Frauen und Männer anteilig tätig sind. Auch Teilzeitarbeit und berufsbedingte Unterschiede im Verdienst wie Ausbildung, Lebensalter und Berufsjahre werden nicht in die Berechnung einbezogen.
Neben der unbereinigten Fassung gibt es auch eine bereinigte Fassung des Statistischen Bundesamtes. Laut dieser beträgt die Differenz der Einkommen von Frauen und Männer 6 Prozent. In dem Bericht wird zudem davon ausgegangen, dass die tatsächliche Lohnungleichheit noch niedriger ausfällt:
- „Es muss berücksichtigt werden, dass der ermittelte Wert eine Obergrenze ist. Er wäre geringer ausgefallen, wenn weitere Informationen über lohnrelevante Einflussfaktoren für die Analysen zur Verfügung gestanden hätten.“ (Statistisches Bundesamt)
- „Weder die Debatte noch die Fakten sind neu. Im Gegenteil: Seit fast zehn Jahren wird die unbereinigte Zahl immer wieder gerne verwendet. Das hat sicher auch die SPD gewusst. Sie hätte sich für die solidere Zahl von 6 Prozent entscheiden können, hat sie aber nicht.“ (Bayerischer Rundfunk: Irreführendes Plakat – SPD übertreibt Lohnlücke für Frauen, 09.08.2017)
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