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Was ist typisch jüdisch?
Für die CDU ist klar: Jüdisches Leben gehört zu Deutschland. Heute kam unsere Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer mit dem Präsidenten des Zentralrats der Juden Dr. Josef Schuster zusammen und sprach über den Alltag in Zeiten von Corona, jüdisches Leben heute und die Herausforderungen des Antisemitismus.
Was ist am Schabbat in Zeiten von Corona anders? Für Josef Schuster bleibt eines unverändert: Der Schabbat ist ein Fest der Familie. „Es ist üblich, dass der Schabbat im engsten Familienkreise stattfindet“, so Schuster. Viele Jüdinnen und Juden mussten aber auf den Gottesdienst verzichten und auch digitale Formate haben nicht immer einen Ersatz bieten können: Die Nutzung von Computern und Fernsehern ist an Schabbat nämlich nicht erlaubt. Doch auch hier machte Not erfinderisch – beispielsweise indem viele Gottesdienste kurz vor Schabbat digitale Formate angeboten haben.
Auch der jüdische Alltag hat sich durch Corona also geändert – wobei es so etwas wie einen „typisch jüdischen Alltag“ gar nicht gibt, stellt Josef Schuster fest. Das jüdische Leben ist vielfältig und bunt. Annegret Kramp-Karrenbauer ergänzt dazu: „Das ist auch etwas, was das jüdische Leben so faszinierend macht.“ Erst wenn wir uns genauer mit jüdischem Leben, Gebräuchen und Gepflogenheiten beschäftigen, so AKK weiter, stellen wir fest, wie viele Gemeinsamkeiten wir haben. Das schließlich sei auch das Ziel der Aktionswoche von Schabbat zu Schabbat.
Vieles hat sich in den vergangenen Jahren verändert – zum Guten und zum Schlechten. Die Bundesrepublik Deutschland ist auch für viele jüngere Jüdinnen und Juden zu einem Land geworden, in dem sie gerne leben. Schließlich ist die jüdische Gemeinde in Deutschland die drittgrößte in Europa. Besonders Berlin sei bei vielen jungen Menschen jüdischen Glaubens sehr beliebt, so Josef Schuster. Und Annegret Kramp-Karrenbauer ergänzt: „Das schönste Kompliment für Deutschland ist, wenn junge Leute zu uns kommen und unser Land kennenlernen wollen.“
Doch viele Entwicklungen sehen beide Gesprächspartner auch kritisch. Die Zahl antisemitischer Übergriffe hat zugenommen und nach wie vor fühlen sich viele Jüdinnen und Juden nicht sicher. „Vor einigen Jahren hätte ich mir ein Attentat wie in Halle nicht vorstellen können.“ Und auch für AKK zeigt das Attentat vom vergangenen Jahr: „Wir müssen jeden Tag gegen Antisemitismus aufstehen – egal vorher er kommt.“