Anja Karliczek zum Berufsbildungsbericht: Blick auf die Zeit nach Corona richten
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Welche Konsequenzen wird die Corona-Epidemie auf den Ausbildungsbereich haben? Diese Frage schwebte über der heutigen Vorstellung des aktuellen Bundesbildungsberichtes durch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek.
„Wir kommen aus einem sehr robusten Ausbildungsmarkt und haben jetzt mit großen Unsicherheiten zu kämpfen, “ betonte Karliczek, appellierte aber, „dass wir alle gemeinsam schon einen Blick in die Zukunft nach der Corona-Krise richten.“
„Die Ausbildung ist auch in diesen Zeiten eine Investition in die Zukunft.Gerade in diesen schwierigen Monaten sollten Betriebe jungen Leuten eine gute Berufsperspektive bieten. Wer ausbildet, bindet frühzeitig Personal an sein Unternehmen und sichert sich die nötigen Fachkräfte der Zukunft." Erfreulich ist vor allem der Zuwachs in Pflege- und Sozialberufen.
Richtig ist: Ausbildung in Deutschland war und ist weltweit hoch anerkannt. Auszubildende in Deutschland haben nach der dualen Ausbildung hervorragende Aussichten. Die Bundesregierung hatte durch gezielte Maßnahmen dazu beigetragen, Ausbildung attraktiver zu machen – von Teilzeitausbildung bis Weiterbildungsförderung. Beruflicher Aufstieg wird gefördert, Karriere über den Weg einer Ausbildung wird einfacher. Die Bildungsketten-Initiative unterstützt junge Menschen beim Übergang von der Schule in den Beruf.
Richtig ist aber auch: Der Bericht fasst die Situation vor Corona zusammen. „Die berufliche Bildung wird durch die Pandemie an verschiedenen Stellen herausgefordert“, stellt Karliczek fest. Für viele Firmen gehe es vorrangig um die Existenz, Ausbildung stehe dahinter klar zurück. Die Allianz für Aus- und Weiterbildung will noch im Mai erörtern, wie man Unternehmen in der Corona-Krise davon überzeugen kann, auszubilden. Firmen, die ausbilden, sollen Erleichterungen bekommen. Karliczek stellt aber auch klar: „Wir sind noch nicht so weit, dass wir Handlungsempfehlungen geben können.“ Man kann lediglich erste Einschätzungen vornehmen. „Wir müssen immer wieder auf neuen Erkenntnissen aufsetzen.“
„Die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt hängt vor allem davon ab, wie unsere Wirtschaft wieder Tritt fasst“, sagt Karliczek. Sie wirbt eindringlich um langfristige Planungen. „Deutschland braucht gut ausgebildetes Personal. Das ist Voraussetzung für einen langanhaltenden Aufschwung.“ Ziel ist ein florierender Arbeitsmarkt, mit guten Ausbildungsangeboten. Dazu helfen die Programme der Bundesregierung.
Unterstützung erhält die Ministerin vom Präsidenten des Bundesinstituts für Berufsbildung, Professor Friedrich Hubert Esser. Er stellt via Videoschalte fest: „Ganz wichtig ist, dass die ökonomische Stabilität der Betriebe gesichert ist“. Die Wirtschaft setzt auf das zweite Halbjahr. Positiv ist, dass die Berufsbildenden Schulen langsam wieder anlaufen. „Wichtig ist, dass jetzt die Prüfungen abgeschlossen werden.“ Dann müsse man „peu à peu wieder in den Normalbetrieb kommen“.