Antworten auf Ihre Fragen zu den Corona-Impfstoffen
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Derzeit sind in Deutschland Corona-Impfstoffe von drei Herstellern zugelassen: BioNTech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca. Die Berichterstattung über AstraZeneca, hat in der Bevölkerung zu Verunsicherung über die Wirksamkeit des Impfstoffes des Herstellers geführt. Wir sind den Sorgen auf den Grund gegangen und haben die wichtigsten Fragen zusammengestellt.
„Wenn ein Impfstoff zugelassen wird, dann ist er sicher und wirksam.“
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
Welche Unterschiede gibt es bei den zugelassenen Corona-Impfstoffen?
- BioNTech und Moderna: Die beiden Impfstoffe sind mRNA-Impfstoffe. Die mRNA enthält einen „Bauplan“ (Gen) für ein Eiweiß auf der Oberfläche des Coronavirus SARS-CoV-2.
- AstraZeneca: Der Impfstoff von AstraZeneca ist ein sogenannter Vektor-Impfstoff. Kurz gesagt werden die Vektoren nach der Impfung von Körperzellen aufgenommen, die dann ein Corona-Eiweiß bilden und Abwehrstoffe gegen das Coronavirus herstellen.
- Der große Vorteil des Impfstoffes von AstraZeneca ist die Lagerung. Im Gegensatz zu den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna muss diese nicht bei extrem niedrigen Temperaturen erfolgen.
Welche Auswirkung hat die unterschiedliche Wirkweise der Impfstoffe?
- Aufgrund der unterschiedlichen „Bauart“ sinkt bei AstraZeneca das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, um etwa 70 Prozent. Bei den beiden anderen Herstellern sinkt das Risiko um 94 Prozent (Moderna) bzw. 95 Prozent (BioNTech/Pfizer).
- Wichtig dabei ist: Auch wenn sich die Werte unterscheiden, ist in allen Fällen ein wirksamer Schutz vor schweren Erkrankungsverläufen gegeben.
- Wirksamkeit bedeutet einen kompletten Schutz vor der Erkrankung. Bei AstraZeneca liegt der bei etwa 70 Prozent der geimpften Personen, die die Erkrankung gar nicht bekommen. Beim Rest der Geimpften kann eine leichte Verlaufsform eintreten. Schwere Verlaufsformen traten bei geimpften Personen bisher nicht auf. Damit schützt der Impfstoff die damit Geimpften verlässlich vor einer Corona-Erkrankung.
Ist die Skepsis am Vektor-Impfstoff berechtigt?
Es ist eine riesige Errungenschaft, nach so kurzer Zeit bereits drei zugelassenen und wirksame Impfstoffe zu haben!
- Die m-RNA-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna sind eine „Neuheit“. Ihr hohes Ansehen in der Bevölkerung ist anfänglicher Skepsis gewichen.
- Der Impfstoff von AstraZeneca ist aufgrund seiner Wirkweise eher ein „Klassiker“ und entspricht auch in seiner Wirksamkeit diesen “Klassikern”. Er ist aber ein elementarer Baustein auf dem Weg aus der Pandemie. Mit ihm haben wir sehr gute Chancen auf große Fortschritte beim Impfen.
Wie läuft die Impfung ab?
- Alle Impfstoffe werden in die Muskulatur eines Oberarms gespritzt. Es sind insgesamt zwei Spritzen erforderlich.
- Die Dauer bis zur zweiten Impfung unterscheidet sich:
BioNTech/Pfizer gibt eine Zeitspanne von 3 bis 6 Wochen an.
Moderna empfiehlt die zweite Impfung nach 4 bis 6 Wochen. - Bei AstraZeneca soll die zweite Impfung 4 bis 12 Wochen nach der ersten gegeben werden.
Was passiert nach der Impfung?
- Nach der Impfung mit jedem der drei Impfstoffe können Impfreaktionen auftreten. Alle gemeldeten Impfreaktion werden beobachtet und ausgewertet.
- Zu den Impfreaktionen gehören Schmerzen an der Einstichstelle, Beschwerden wie Fieber, Kopfschmerzen oder Muskelschmerzen. Impfreaktionen klingen nach 24 bis 48 Stunden ab.
- Virologen weisen darauf hin, dass Impfreaktionen ein Zeichen des Körpers sind, dass der Impfstoff die Antikörperbildung erfolgreich anregt.
Gibt es Einschränkungen für bei den Impfstoffen?
- Die Impfkommission in Deutschland (STIKO) empfiehlt den Impfstoff AstraZeneca nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren. Sie begründet die Einschränkung damit, dass für Personen ab 65 Jahren ausreichende Daten zur Wirksamkeit fehlen.
- Das Gesundheitsministerium empfiehlt beim Einsatz mit dem AstraZeneca-Impfstoff, wegen möglicher Impfreaktionen mit leichten Krankheitssymptomen die Mitarbeiter der Rettungsdienste in kleinen Gruppen nach und nach gegen Corona zu impfen. Nach dem Abklingen der Symptome können anschließend weitere Teile der Belegschaft geimpft werden.
- Die EU-Kommission hat für alle Impfstoffe eine untere Altersgrenze von 16 bzw. 18 Jahren eingezogen. Auch für Schwangere wird eine Impfung nicht empfohlen.
Wie verhält es sich mit den Varianten (Mutationen) des Coronavirus?
In Deutschland haben wir es in steigendem Maße mit der Variante B.1.1.7 zu tun. Diese wurde erstmalig in Großbritannien nachgewiesen. Deren Anteil wächst hierzulande, ebenso wie in anderen Ländern. Bisher weisen erste Studien darauf hin, dass alle drei Impfstoffe auch gegen diese Mutation erfolgreich schützen.
Kann ich mir einen Impfstoff aussuchen?
- Derzeit geht das nicht. Wir haben es nach wie vor mit begrenzten Mengen an Impfstoff zu tun. Grundsätzlich steht es aber jedem frei, auf einen zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Impfstoff zu warten.
- Senioren über 65 werden derzeit noch nicht mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft.
Verfällt der Impfstoff aufgrund der aktuellen Skepsis?
Es bleibt kein Impfstoff liegen. Wenn Impfberechtigte nicht zum Termin erscheinen, wird der Impfstoff den nächsten Gruppen in der Impfreihenfolge angeboten. Der Impfstoff kann bei normalen Kühltemperaturen (2-8 Grad Celsius) mindestens sechs Monate lang gelagert werden.