Karliczek und Spahn: Corona-Impfstoffentwicklung auf gutem Weg
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Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn haben heute zum Stand der Impfstoffentwicklung gegen Corona informiert. Beide gehen weiterhin davon aus, dass es erst im kommenden Jahr einen Corona-Impfstoff für große Teile der Bevölkerung geben wird. Absolute Priorität habe die Sicherheit und breit angelegte Studien. Ein Impfstoff könne nur zur Anwendung kommen, wenn der Nutzen höher sei als die Risiken, sagte Karliczek vor der Bundespressekonferenz in Berlin. „Von dieser Linie werden wir in Deutschland und Europa nicht abweichen.“
Auf Basis von Freiwilligkeit ausreichende Impfquote erreichen
„Impfstoffentwicklung ist langwierig und komplex. Umso bemerkenswerter ist es, dass es in dieser Pandemie gelingt, so schnell wie noch nie in der Geschichte einen Impfstoff zu entwickeln – und Deutschland ist ganz vorne mit dabei“, zeigte sich Jens Spahn stolz über das Tempo der Entwicklung. Ein Impfstoff werde entscheidend dazu beitragen, dass Virus zu kontrollieren, wie es auch bei Masern und Windpocken gelungen sei. Er sei zuversichtlich, dass auf Basis von Freiwilligkeit eine ausreichende Impfquote erreicht werden könne: „Wo Freiwilligkeit zum Ziel führt, da braucht es keine Verpflichtung“, bekräftigt er.
Insgesamt 750 Millionen für Biotech-Unternehmen
Neben dem Tübinger Biotechunternehmen Curevac soll die Mainzer Firma Biontech Forschungsgelder in dreistelliger Millionenhöhe für die Corona-Impfstoffentwicklung erhalten, wie Karliczek am Dienstag mitteilte. Davon sollen 252 Millionen Euro an Curevac gehen. soll Biontech 375 Millionen erhalten. Mit beiden Unternehmen seien die Verhandlungen über die Förderung nun abgeschlossen, sagte Karliczek.
Für die beschleunigte Erforschung von Corona-Impfstoffen hatte das Bundesforschungsministerium ein Sonderprogramm mit einem Fördertopf von 750 Millionen Euro gestartet. Das dritte Unternehmen, das mit diesem Programm gefördert werden soll, ist nach Karliczeks Angaben die Firma IDT Biologika aus Dessau-Roßlau. Dort seien die Fördergespräche noch nicht ganz abgeschlossen. Mit der Förderung und Unterstützung von Unternehmen werde zudem der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland gestärkt, betonte Jens Spahn. Die Förderung dient auch dazu, dass die Unternehmen ausreichende Mengen ihres Impfstoffes herstellen können, um die Bevölkerung damit zu versorgen.
Laut Weltgesundheitsorganisation wird weltweit in rund 170 Projekten nach einem Impfstoff gesucht. Bei 26 Projekten laufen demnach bereits Testimpfungen.