Kita-Öffnungen: Wiedereinstieg in vier Phasen

Landesminister sprechen sich für eine „behutsame“ Kita-Öffnung aus 

In den Schulen starten sie langsam wieder – doch wann sind die Kleinsten an der Reihe? Die Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder und das Bundesfamilienministerium haben sich auf Empfehlungen geeinigt, wie der „behutsame Wiedereinstieg“ in die Kinder-Tagesbetreuung in Deutschland gestaltet werden kann. In vier Phasen soll eine Rückkehr zur Normalität gelingen. Der gestern erarbeitete Vorschlag wird in die Beratungen von Kanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder am morgigen Donnerstag einfließen. 

Öffnung in vier Phasen 

Die Empfehlung besagt, in den kommenden Wochen und Monaten vor allem auch aus bildungs- und entwicklungspsychologischen Gründen einen Wiedereinstieg zu ermöglichen. Dieser soll in den folgenden vier Phasen erfolgen:  

• eingeschränkte Notbetreuung,  

• flexible und stufenweise Erweiterung der Notbetreuung,  

• eingeschränkter Regelbetrieb,  

• vollständiger Regelbetrieb.  

Zwischen jeder Stufe soll zwei Wochen lang beobachtet werden, wie sich die Zahl der Coronavirus-Infektionen entwickelt. Entscheidend ist, dass sich das Infektionsgeschehen weiterhin verlangsamt und dass im Fall von Infektionen alle Betroffenen umgehend isoliert werden können. 

Die Abwägung, zu welchem konkreten Zeitpunkt die nächste Stufe der Öffnung von Kitas und Kindertagespflege erfolgen kann, steht letztlich in der Verantwortung der Entscheidungsträgern in Ländern und Kommunen: In Deutschland bestehen bezüglich des Infektionsgeschehens und der Krankheitslast aktuell erhebliche geografische Unterschiede - deshalb sind entsprechend angepasste Maßnahmen vernünftig. Und letztlich der beste Weg, um so schnell wie möglich an so vielen Orten wie möglich zur Normalität zurückzukehren. 

Belange der Kleinsten und Bedürfnisse der Eltern berücksichtigen 

Die Familienministerinnen und -minister betonen, dass neben dem Gesundheitsschutz vor allem auch die Bedürfnisse der Kinder im Vordergrund stehen müssen. Für die Entwicklung von Kindern ist es wichtig, dass sie ihre Freunde treffen, dass sie spielen, toben und lernen können. Es ist ein schwerer Einschnitt für die Kinder und ihre Familien, wenn sie all dies nicht oder nur sehr eingeschränkt tun können. Gleichzeitig müssen Eltern sich darauf verlassen können, dass sie mit der Vereinbarkeit zwischen Kinderbetreuung und Beruf nicht allein gelassen werden. Viele Familien stehen aufgrund der fehlenden Betreuungsmöglichkeiten aktuell unter großem Druck und brauchen eine Perspektive. 

Zur Entlastung der Familien schlagen die Ministerinnen und Minister des Bundes und der Länder außerdem vor, die Öffnung von Spielplätzen und Einzelspielgeräten im öffentlichen Raum zu überprüfen.