![](https://archiv.cdu.de/sites/default/files/styles/large/public/media/images/780x439_artikel_slider/ci_119879_0.jpg?itok=fVjmJfO9)
Jens Spahn: Kitas sollen offen bleiben
- Bei Facebook teilen
- Bei Twitter teilen
- Bei Whatsapp teilen
- Per Messenger teilen
![Diese Seite drucken Diese Seite drucken](https://archiv.cdu.de/sites/all/modules/ubg/ubg_one_click_share/images/img-print-page-16x16.png)
„Wir haben eine klare Priorität, dass Kitas und Schulen im Regelbetrieb offenbleiben sollen.“ Das betonte Gesundheitsminister Jens Spahn in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Familienministerin Franziska Giffey. „Wir alle wissen aus vielen Gesprächen, wie hart die Pandemie viele Eltern und Kinder – auch viele Großeltern – in den letzten Monaten getroffen hat.“ Der Alltag wurde mit Kita- und Schulschließungen zur Herausforderung.
Spahn erläuterte dazu: „Es gab im Frühjahr gute Gründe, Kitas und Schulen zu schließen – nicht zuletzt, um Kinder und Jugendliche zu schützen, aber auch, um die Verbreitung des Virus zu minimieren.“ Mittlerweile kann man feststellen: „Es läuft sehr gut in den Kitas.“ Erfahrungswissen und das Ergebnis einer umfassenden Studie belegten diese Aussage mit Zahlen, Daten und Fakten.
Kitas und Schulen im Regelbetrieb halten
Spahn betonte die Notwendigkeit offener Kitas ausdrücklich: „Es geht um ein Recht auf Bildung. Es geht um faire Chancen im Leben.“ Kita-Besuche machen einen Unterschied. Daraus ergibt sich eine klare Priorität, „dass Kitas und Schulen im Regelbetrieb offenbleiben sollen.“ Gleiches gelte für das wirtschaftliche Leben, den Einzelhandel, Mittelstand und Industrie. Einschränkungen sollen vorrangig dort erfolgen, wo es nicht um notwendige Angebote handelt, so Spahn, beispielsweise „bei Geselligkeit und Feiern“.
Kita-Kinder sind keine Infektionstreiber
Zuvor hatte Familienministerin Giffey Erkenntnisse aus den letzten Wochen und Monaten vorgestellt. Dazu zählten Erkenntnisse und Rückmeldungen sowie Daten aus über 12.000 Kitas im „Corona-Kita-Register“. Diese Rückmeldungen machen deutlich:
- Es gibt insgesamt sehr geringe Infektionszahlen (79 Kinder in den letzten Wochen, seit Anfang September ca. 6 Infektionen pro Woche).
- Kitas sind keine Infektionsherde. Bei 0-5-Jährigen gibt es stark unterdurchschnittliche Infektionszahlen.
- Kita-Kinder sind keine Infektionstreiber. Wenn es Ausbrüche in Kitas gibt, sind es in der Regel die Erwachsenen, die das Virus mitbringen oder auch wieder rausbringen.
- Nur 1 Prozent der Kitas musste wegen Corona schließen. Bei Verdachtsfällen wird „punktuell“ reagiert, meist dann nur eine Gruppe oder eine Etage in Quarantäne.
- AHA+L wird sehr genau genommen.
- Der Regelbetrieb läuft und gut und soll aufrechterhalten bleiben.
- Schließung soll nur als allerletztes Mittel in Betracht gezogen werden.
Das Corona-Kita-Register bietet verlässliche Daten
- Es gibt wöchentliche Berichte über den aktuellen Stand.
- Infektions- und Verdachtsfälle werden gezählt.
- Der Kontext wird beobachtet und analysiert.
Kita in Zeiten von Corona – Praxistipps
Für den Betrieb der Kitas gibt die Bundesregierung die Broschüre „Kita in Zeiten von Corona – Praxistipps“ heraus. Hier finden Erzieherinnen und Erzieher Vorschläge und Hinweise von Fachkräften, von Bring- und Abholsituation bis zu Corona-gerechter Betreuung. Diese reichen von Tipps für tägliche Rituale wie das Händewaschen bis zum Umgang mit Infektionen (Rotznase & Co.) „Ein einfacher schnupfen soll nicht zum Nicht-Kita-Besuch führen“, erläutert dazu Jens Spahn. Erst bei Fieber, trockenem Husten oder Geschmacksverlust sollen Kinder zu Hause bleiben.
AHA-Regeln in Kitas besonders wichtig
Spahn macht deutlich: Hygieneregeln und Konzepte sind und bleiben wichtig. „Wir sind dem Virus nicht hilflos ausgeliefert. Die AHA-Regeln – Abstand, Hygiene und Alltagsmaske – machen einen Unterschied.“
Großen Dank äußerten beide Minister für den sehr großen Einsatz der Erzieherinnen und Erzieher, um die Konzepte und Maßnahmen umzusetzen. Der Gesundheitsminister ergänzte diesen um den Appell, sich gegen Grippe impfen zu lassen.