7,4 Milliarden Euro für gemeinsame Forschung
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Corona trifft uns alle, überall. Arbeiten, Reisen, Freunde oder Familie treffen – alles ist eingeschränkt. Das gemeinsame Ziel lautet daher: Corona gemeinsam besiegen. Das ist eine Aufgabe, die Grenzen überscheitet. Deshalb sollen Medikamente und Impfstoffe gegen Corona gemeinsam gesucht und allen Ländern und Menschen zugänglich gemacht werden. Eine weltweite Allianz hat jetzt 7,4 Milliarden Euro dafür gesammelt, mehr als 8 Milliarden US-Dollar. „Die Welt ist vereint gegen das Coronavirus und die Welt wird gewinnen“, sagte dazu EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen.
Die EU hatte im Rahmen einer Geberkonferenz Staaten und Organisationen zu einem gemeinsamen Vorgehen und gemeinsamer Finanzierung aufgerufen. Ziel war es, eine Anschubfinanzierung für Impfstoffe, Arzneien und Tests zu bekommen. Das ist jetzt unter Beteiligung von EU, UN, WHO und privaten Partnern und Stiftungen gelungen. Ziel der Initiative ist, dass alle Kräfte für die Forschung an Impfstoffen und Arzneien gebündelt werden und alle Länder weltweit - auch ärmere - davon profitieren. Von der Leyen machte am Montag zugleich klar, dass in den kommenden Wochen und Monaten noch viel mehr Geld gebraucht werde: „Der heutige Sprint war ein großartiger Start unseres Marathons.“
Die EU-Kommission stellt eine Milliarde Euro bereit, Deutschland und Frankreich jeweils rund 500 Millionen Euro. Zusagen gibt es auch von Großbritannien, Spanien, Italien, Kanada und Norwegen sowie von der Gates-Stiftung. Das Geld soll in erster Linie an anerkannte internationale Gesundheitsorganisationen gehen: Hierunter auch Cepi, eine 2017 gegründete Initiative zur Erforschung und Entwicklung neuer Impfstoffe, und Gavi, eine seit dem Jahr 2000 bestehende, globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung. Vier Milliarden Euro davon sollen in die Entwicklung eines Impfstoffs fließen. Mit weiteren zwei Milliarden Euro sollen die Behandlungsmöglichkeiten erweitert, mit 1,5 Milliarden Euro die Testkapazitäten weltweit ausgeweitet werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach bei der Geberkonferenz von einer Stunde der Hoffnung. "Ich finde dies in einer Zeit, in der wir nicht immer multilateral so zusammenarbeiten, wie ich mir das wünsche, ein ganz wichtiges Signal heute", sagte sie und spielte damit wohl auf die USA an, die sich nicht an dem Bündnis beteiligen. Präsident Trump möchte den Impfstoff primär für die USA und lehnt gemeinsame Forschung ab.
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) bekräftigte schon vor der Konferenz. „Egal wer den Impfstoff zuerst hat: Es muss sichergestellt sein, dass er überall auf der Welt und zu einem erschwinglichen Preis verfügbar ist. Denn Corona besiegen wir nur weltweit, sonst kommt es in Wellen zurück.“
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