Die 144 Leitfragen stehen, jetzt kommt es auf die Antworten an. Seit dem Hamburger Parteitag und bis zum 31. Oktober 2019 haben Mitglieder und Abgeordnete mit Vereinen und Verbänden, mit Eltern und Lehrern, mit Arbeitgebern und Arbeitnehmern und weiteren gesellschaftlichen Gruppen darüber diskutiert.
Annegret Kramp-Karrenbauer hat diese Debatten an und mit der Basis der CDU ganz bewusst angestoßen. Schon zur Zuhör-Tour war klar: Die CDU muss es schaffen, wieder näher dran zu sein an den Lebenswirklichkeiten der Menschen. Von daher ist es wichtig, zu diskutieren, zu debattieren und manchmal auch zu ringen mit denjenigen, für die wir unser Grundsatzprogramm machen, für unsere Mitglieder und unsere Wähler. Viele Verbände der CDU haben sich das zu Herzen genommen und mit viel Kreativität und Einsatz unterschiedliche Veranstaltungsformate auf die Beine gestellt.
„Was lange währt, wird endlich gut“, begrüßte AKK die CDU-Mitglieder in der Essener Philharmonie. Ein Nachholtermin. Diesmal war alles glattgegangen, der Flug wurde nicht gestrichen. „Hab mir gedacht, ich komme mal wieder über Wien“ sagte die CDU-Generalsekretärin, „vielleicht klappt das ja. Der Flieger hatte auch Verspätung. Aber jetzt bin ich da.“
Rund 130 Teilnehmer hatten sich eingefunden, um mit Annegret Kramp-Karrenbauer zu diskutieren, Fragen aufzuwerfen und Anregungen zu geben. Der letzte von fünf Nachholterminen. Es geht auch hier um das neue CDU-Grundsatzprogramm.
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther gab an diesem Abend den Gastgeber der Zuhör-Tour in Husum. „Quasi um die Ecke, wenn man Schleswig-Holsteiner ist“, sagte er bei seiner Ankunft.
Dass die Zuhör-Tour zur Not auch ohne CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer geht, hat das Konzept unlängst unter Beweis gestellt, als AKK sehr kurzfristig und unabhängig voneinander gleich mehrere Termine absagen musste, weil die Flieger in Berlin den Boden nicht verlassen hatten. Damals wurde sie auch schon mal spontan von Mitarbeitern aus dem Konrad-Adenauer-Haus vertreten. Ihre heutige Abwesenheit hingegen war von langer Hand geplant, genauso sehr wie feststand, dass Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther durch das Format führen wird.
Regionales zur Begrüßung
Kaum war der MP bei den etwa 100 Teilnehmern in der Husumer Messe angekommen, wurden ihm auch schon die Themen der Husumer bekannt gemacht. „Wann hat man schon mal die Gelegenheit“, sagte einer und eröffnete mit einem Hinweis auf die maroden Landstraßen in der Region. Mehr Lehrer in die Schulen im ländlichen Raum, forderte ein anderer. Ohnehin seien die Standorte von Schulen im ländlichen Raum zu erhalten. So ging es weiter über die Landwirtschaft und deren Beitrag zur Wertschöpfung, über gesetzlich geregelte Milchpreise, eine Forderung, die doch ins Grundsatzprogramm aufgenommen werden müsse. Und ja, auch die Kitafinanzierungen müssten auf andere Füße, wenn Bund und Länder die Beträge senken, meinte eine Bürgermeisterin. Daniel Günther nickt, hört zu. macht sich Notizen. Hin und wieder gibt er etwas zum besten, dass er bspw. auf Marktwirtschaft setze statt auf gesetzliche Regelungen. Und dass er unterm Strich faire Preise für Lebensmittel fordert ohne aber einen gesetzlichen Milchmindestpreis zu bestimmen.
Zum ersten von drei Zusatzterminen der Zuhör-Tour mit CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer fanden sich rund 110 Teilnehmer aus den Reihen der Hamburger CDU zur gemeinsamen Diskussion ein.
Im Kaispeicher, genauer unter dem Dach in Deck 10, einer Eventlocation mitten in der HafenCity, drehte sich die Diskussion zum CDU-Grundsatzprogrammprozess zunächst um die Themen Bildung und Ausbildung unter Berücksichtigung der vielen Facetten, die diesen Schwerpunkt kennzeichnen.