Studie im Kreis Heinsberg bestätigt: Maßnahmen wirken.
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Der Kreis Heinsberg war eines der ersten Epizentren von Corona in Deutschland. Die Landesregierung NRW und die Uniklinik Bonn haben Infektion, Verbreitung, Maßnahmen und Eindämmung wissenschaftlich untersucht. Das Ziel: Wissenschaftliche Erkenntnisse sammeln, um richtige Hinweise zu geben – an die Bevölkerung für das Verhalten, an Mediziner für Behandlung, an Politik für Maßnahmen. Jetzt liegen erste verlässliche Zwischenergebnisse vor. Die erste Erkenntnis: Die Maßnahmen der Politik wirken.
Die Erkenntnisse der Studie in Heinsberg
Gut 15 Prozent der Menschen in Heinsberg sind inzwischen von Corona geheilt und damit immun. Da sie weder (erneut) erkranken, noch die Krankheit verbreiten, verlangsamt die Immunität Einiger die weitere Verbreitung. Vor allem Hygiene reduziert Ausbreitung weiter. Auf dieser Basis empfiehlt die Expertenkommission ein Vier-Schritt-Verfahren im Umgang mit Corona.
- Gesellschaftliche Quarantäne zur Verlangsamung der Ausbreitung. (Derzeitige Phase.)
- Beginnende Rücknahme der Quarantäne bei Beibehaltung der Hygieneregeln.
- Aufhebung der Quarantäne bei Beibehaltung der Hygieneregeln.
- Rückkehr zum Status pro ante.
Professor Hendrik Streeck, Virologe Uniklinik Bonn, betont ausdrücklich: „Wir müssen lernen mit Sars 2 zu leben.“
Landrat Stephan Pusch: „Wir haben Glück gehabt“
Im Kreis Heinsberg sind inzwischen mehr Menschen von Corona geheilt, als infiziert. „Der Kreis Heinsberg ist an einer riesengroßen Katastrophe vorbeigeschlittert“ betont Stephan Pusch (CDU), Landrat im Kreis Heinsberg. „Wir haben Glück gehabt.“ Pusch sieht die Ursache auch in der großen Bereitschaft zur Teilnahme an der Studie durch die Heinsberger: 600 Haushalte waren angeschrieben, über 400 haben sich beteiligt, insgesamt mehr als 1000 Personen. „Die Bevölkerung hat mit über 80 Prozent der Angeschriebenen die Studie begleitet.“
Die Studie anhand des Kreises Heinsberg sei auch und gerade für die Politik wichtig, erläutert NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Denn man brauche gute Begründungen, wenn ein Land heruntergefahren werden muss oder Beschränkungen wieder aufgehoben werden sollen. Laschet betont: „Die Erkenntnisse sollen unsere politischen Entscheidungen unterstützen“, u.a. beim Video-Treffen mit der Bundeskanzlerin am Mittwoch. „Aber es ist ein Zwischenergebnis.“