
Angela Merkel: „Wir müssen wachsam und diszipliniert bleiben.“
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„Wir dürfen keine Sekunde aus den Augen verlieren, dass wir am Anfang der Pandemie stehen und noch lange nicht über den Berg sind. Das müssen wir uns wieder und wieder klar machen.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte in ihrer heutigen Pressekonferenz, dass Lockerungen mit Augenmaß, schrittweise, langsam und mit Vorsicht kommen müssen, um die bisherigen Erfolge nicht zu gefährden. „Wir dürfen keine Sekunde leichtfertig werden, uns keine Sekunde in Sicherheit wiegen. Wir müssen wachsam und diszipliniert bleiben.“
Ausdrücklich dankt die Bundeskanzlerin den Menschen in unserem Land für ihr Verständnis und ihre Disziplin. „Wir haben mit harten Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen viel erreicht.“ Die Infektionen sinken. Die Zahl der Genesenen ist deutlich höher als die Zahl der Infizierten. „Das ist den Bürgerinnen und Bürgern zu verdanken, die alle Einschränkungen mit übergroßer Disziplin und Geduld getragen haben. Dafür möchte ich von ganzem Herzen Danke sagen.“
Merkel: „Diese Pandemie verlangt uns allen viel ab.“
„Ich weiß um die Not vieler Menschen“, betont Merkel ausdrücklich. Die Bundeskanzlerin sieht die Einsamkeit von Alleinlebenden und den Druck, der auf Familien lastet. Auch der Wunsch von Gläubigen aller Religionen, gerade jetzt in Kirchen, Moscheen oder Synagogen Trost zu suchen und Halt zu finden, ist nachvollziehbar. Merkel versichert, dass die Not von Künstlern, von Unternehmern und von Angestellten, die alle um ihre Arbeitsplätze bangen und um ihre Zukunft fürchten ganz vorne auf der Agenda stehen. Sie bittet dabei um Geduld und Vertrauen: „Dieses Pandemie verlangt uns allen viel ab.“
Die Situation ist trügerisch. „Wenn wir Lockerungen machen, wissen wir nicht genau, was die Folge ist. Deshalb müssen wir schrittweise vorgehen. Die Ergebnisse einer schrittweisen Öffnung der Läden sieht man erst in zwei Wochen“, betont sie. Das Ziel ist, eine Rückkehr zu härteren Maßnahmen zu vermeiden.
Gesundheitsdienste stärken
„Ich möchte, dass wir den ausgewogenen Weg, den wir erfolgreich gegangen sind, nicht aufs Spiel setzen“, sagt Merkel. Dazu ist es wichtig, dass jede Infektionskette nachvollzogen werden kann, „aber das können wir heute noch nicht“.
Dazu brauche es eine Stärkung des Gesundheitsdienstes. Je 20.000 Einwohner soll es ein Team von 5 Personen zur Nachverfolgung möglicher Infektionen geben. Es soll beim RKI für je 10 Gesundheitsdienste einen Ansprechpartner geben. 105 mobile Teams sollen geschult und vor Ort eingesetzt werden, zur Nachverfolgung von Infektionsketten. Gesundheitsämter, die das noch nicht können, müssen das melden. Dann könne u.a. die Bundeswehr aushelfen.