
Jens Spahn im MoMa: von Lockerungen bis Maskenpflicht
- Bei Facebook teilen
- Bei Twitter teilen
- Bei Whatsapp teilen
- Per Messenger teilen

Die ersten Geschäfte konnten diese Woche wieder öffnen. Es gibt wieder Sportmöglichkeiten – wenn auch noch nicht alle. Wir haben Woche eins der neuen Normalität. Zu den zentralen Fragen, die sich daraus ergeben, äußert sich Gesundheitsminister Jens Spahn im ZDF-Morgenmagazin.
Spahn betont die Erfolge der bisherigen Maßnahmen: Es ist gelungen, die Dynamik der Ausbreitung zu unterbrechen. Gleichzeitig warnt er davor, Wirtschaft und Gesundheitsschutz bei weiteren Entscheidungen gegeneinander auszuspielen. Es gibt jeden Tag neue Erkenntnisse zum Virus. „Und das erfordert immer wieder auch eine Anpassung der Politik.“ Spahn betont: „Jetzt müssen wir miteinander den Weg in einen neuen Alltag finden.“
Lockerungen und Maskenpflicht
Damit so viel Alltag wie möglich stattfinden kann, muss man mit den Öffnungen gleichzeitig das Infektionsrisiko minimieren, so Spahn. „Diese Balance können wir nur gemeinsam erreichen.“ Masken können dazu beitragen, das Virus zurückzudrängen. Test helfen, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und sichere Fallzahlen zu bekommen. Apps können helfen, Infektionsketten nachzuverfolgen und zur unterbrechen.
Klar ist: Medizinische Schutzmasken sind für Klinik- und Pflegepersonal nötig. Der Bedarf besteht und steigt, die Beschaffung läuft aber, sichert Spahn zu. Alltagsmasken aus Stoff können helfen Infektionen anderer zu verhindern. Das Angebot hier ist besser, so Spahn. Der Gesundheitsminister stimmt Ärztepräsident Ulrich Montgomery zu, jetzt kommt es auf den richtigen Gebrauch an, „damit das Infektionsrisiko gesenkt und nicht erhöht wird“.
App
Die Deutschen sind in ihrer Bereitschaft zur Nutzung einer Corona-Warn-App gespalten. „Es geht um sensible und persönliche Daten“, stimmt Spahn zu. „Es geht um Datenschutz“, und damit um die Frage: „Wer hat Zugriff auf die Daten?“ Wichtig ist es, möglichst schnell Kontaktpersonen von Corona-Kranken zu identifizieren, zu informieren und zu Hause zu isolieren. Das läuft derzeit über die Gesundheitsämter. „Und das, was in der analogen Welt möglich ist, dass muss dann auch digital möglich sein.“
Spahn weist dabei auf den alltäglichen Gebrauch von Facebook, Google und anderen Netzwerken hin und warnt vor dem falschen Glauben, dass Daten bei Google oder Apple besser aufgehoben seien als auf „geschützten deutschen Servern“.
Tests
„Testen ist einer der Schlüssel, weshalb wir bis heute so gut durch die Krise haben kommen können“, erklärt Spahn. Frühe Tests haben früh ein gutes Bild gegeben. Tests in Pflegeheimen helfen jetzt auch bei Vorsorge. „Deshalb braucht es mehr Tests.“ Jetzt geht es darum, wer die Kosten dieser Tests trägt. „Die Debatte ist richtig und wichtig“, signalisiert Spahn. Letztlich entscheidet der Gesetzgeber. Spahn sieht Krankenkassen zumindest anteilig in der Pflicht: „Aus meiner Sicht, müssen die Kassen sich an den Kosten beteiligen.“