Jens Spahn: Das Virus ist noch da. Die Alltagsmaske bleibt geboten.
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Mit Blick auf Pläne in Mecklenburg-Vorpommern zur Abschaffung der Maskenpflicht in Geschäften hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur Vorsicht gemahnt. Er verstehe zwar „die Ungeduld und den Wunsch nach Normalität“, sagte er im Interview mit dem Deutschlandfunk. Doch das Coronavirus sei „noch da“. Wo in geschlossenen Räumen der nötige Abstand nicht immer gesichert sei, bleibe deshalb die Alltagsmaske geboten, betonte der Bundesgesundheitsminister und weiter: „Wo wir es dem Virus leicht machen, kann es wieder sehr schnell gehen.“
Deutschland hätte unter großen Kosten für den Einzelnen und die Wirtschaft viel erreicht, das dürfe nun nicht aufs Spiel gesetzt werden. Alltagsmasken machten vor allem in geschlossenen Räumen einen Unterschied beim Infektionsschutz, betonte Spahn. Lokale Ausbrüche der jüngsten Zeit seien fast immer in Verbindung mit Ansammlungen in geschlossenen Räumen aufgetreten, durch Gottesdienste, Feiern oder im Umfeld von Schlachtbetrieben. Dementsprechend rät er auch beim Reisen zur Vorsicht. Mit Mobilität könne dieses Virus sehr schnell wieder verbreitet werden, wie man am Beispiel Ischgl gesehen habe. „Das darf uns nicht wieder passieren“, bekräftigte er. Daher sei ein Urlaub eher in einem Hotel oder einer Ferienwohnung möglich, am Ballermann aber nicht.

Weiteres Thema im Interview: die Versorgung mit dem Medikament Remdesivir, das in Studien lindernde Wirkung bei COVID-19-Patienten gezeigt hat. Spahn machte deutlich, dass er erwarte, dass der Hersteller lieferfähig sei und das Medikament auch in Deutschland zur Verfügung stellt. Vor allem die USA haben sich große Mengen des Medikaments gesichert. Der Hersteller habe aber zugesagt, dass die Versorgung in Deutschland für die nächsten Wochen gewährleistet sei. Aber: auch die schnelle Zulassung des neuen Corona-Medikaments ist für Spahn kein Argument, die Infektionsschutzmaßnahmen zu lockern: Mit jeder Woche, die im Kampf gegen das Virus gewonnen werde, „haben wir neue Erkenntnisse und können besser damit umgehen“, so der Minister.