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Gaia-X: mehr Staaten beteiligen sich an Cloud für Europa
Das Projekt der europäischen Cloud Gaia-X nimmt Fahrt auf: ein knappes Jahr nach der ersten Vorstellung sollen ab dem 15. Oktober weitere EU-Staaten hinzukommen: Bei einem Treffen der EU-Telekommunikationsminister in Baden-Baden wollen die Teilnehmer eine Erklärung unterzeichnen, in der sie sich zum Aufbau einer europäischen Cloud-Infrastruktur bekennen und dafür auch eigene Gelder in Aussicht stellen. Bereits vor zwei Wochen war die Non-Profit-Organisation Gaia-X AISBL mit Sitz in Brüssel gegründet worden. Mit an Bord sind 22 Unternehmen und Institutionen aus Deutschland und Frankreich, darunter BMW, SAP, Siemens und die Telekom.
Europas Digitales Jahrzehnt
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte vor dem Europaparlament bereits deutlich gemacht, dass sie eine europäische Cloud aufbauen möchte – und zwar auf Grundlage von Gaia-X. In ihrer Rede zur Lage der EU hat sie „Europe’s Digitale Decade“ ausgerufen. Europa müsse Vorreiter werden bei der Datenwirtschaft, dem Einsatz neuer Technologien und flächendeckender Breitbandnetze werden. So werde Europa „mehr Kontrolle über seine Zukunft“ haben und könne sich aus Abhängigkeiten lösen. Die heimischen Unternehmen sollen nicht länger mangels Alternativen gezwungen sein, sensible Informationen bei den amerikanischen Cloud-Anbietern zu speichern. Von der Leyen: „Eine gemeinsame europäische Anstrengung ist nötig, um diesen Trend umzukehren.“ Zwei Milliarden Euro will die Kommission aus dem EU-Budget für das Vorhaben zur Verfügung stellen, die Mitgliedstaaten sollen weitere Mittel mobilisieren.
Chancen für KMU
Gaia-X soll den rechtlichen und technischen Rahmen liefern, um die vielen kleineren Anbieter von Cloud-Lösungen in Europa miteinander zu verknüpfen. Dadurch soll die Sichtbarkeit gerade für Mittelständler verbessert werden. Bis Anfang nächsten Jahres wollen die Macher die ersten Anwendungen zur Verfügung stellen. Rund 300 Unternehmen und Organisationen aus Wissenschaft und Wirtschaft sind in die Planungen dafür eingebunden. 20 Arbeitsgruppen feilen an konkreten Anwendungen, unter anderem in den Bereichen Industrie, Gesundheitswesen, Finanzen und Energie. Der deutsche Branchenverband Bitkom nannte die Gründung der Organisation einen „Meilenstein auf dem Weg zu einer europäischen Cloud- und Dateninfrastruktur.“
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