Ein stilles „Helau“ und „Alaaf“
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Distanz statt Schunkeln, Corona-Regeln statt Bützchen, keine Umzüge, keine strahlenden Kinderaugen – Corona verlangt von uns allen viel mehr ab, als wir uns das vorstellen können. Gerade heute, an Rosenmontag, einem Tag, der traditionell dem bunten und jecken Treiben auf Deutschlands Straßen vorbethalten ist, fällt die anhaltende Leere durch Corona besonders ins Gewicht. Nicht nur im Rheinland.
Das hatte das Festkomitee des Kölner Karnevals zum Anlass genommen und bereits am vergangenen Donnerstag, an Weiberfastnacht, einen Spendenmarathon in der LANXESS -Arena in Köln durchgeführt, der live und digital übertragen wurde. Über 940.000 Euro wurden bisher gesammelt – für Beschäftigte aller Art der Karnevalsbranche.
Laschet: Echte Fründe ston zosamme
CDU-Chef Armin Laschet war in seiner Funktion als NRW-Ministerpräsident der Veranstaltung zugeschaltet. „Wir müssen auf tolle Stunden voller Spaß verzichten. Diese Menschen aber müssen nicht nur auf Spaß verzichten, sondern auf ein fest eingeplantes Einkommen, und viele geraten in wirtschaftliche Not“, sagte Laschet. „Echte Fründe ston zosamme – das gilt ganz besonders jetzt“, betonte er.
In der Karnevalshochburg Köln sind besonders viele Menschen von den Corona-bedingten Ausfällen von Veranstaltungen betroffen. Eine Studie der Boston Consulting Group (BSC) ermittelte, dass von den üblichen 600 Millionen Euro Umsatz an Karneval in diesem Jahr alleine in Köln 98 Prozent wegfielen. Christoph Kuckelkorn, Präsident des Kölner Festkomitees, betonte, hinter den dramatischen Zahlen würden eine unzählige Zahl an Einzelschicksalen stehen.
Unter anderem Fahrer, Bühnenarbeiter oder Tanzgruppen müssten in diesen Tagen große, finanzielle Einbußen verzeichnen. Kuckelkorn sagte, die Aktion in der LANXESS Arena sei vor allem für die Menschen, die auf oder unmittelbar neben der Bühne stehen und dringend Hilfe brauchen, gedacht.
Bei der Veranstaltung mit dem Namen „Nur zosamme sin mer Fastelovend – Mer looße üch nit allein“ traten über 40 Bands, Künstler und Redner unter strenger Beachtung der Corona-Regeln auf. Etwa sieben Stunden lang war das Event über das Internet übertragen worden. Bereits um 10.30 Uhr hatte der Spendenmarathon die Marke von 500.000 Euro geknackt. Insgesamt wurden bisher etwa 940.000 Euro gesammelt, das Spendenkonto ist aber weiter offen. Um die Spendengelder fair und transparent zu verteilen, wurde ein Beirat gegründet.
Aber auch Bierbrauer, Gastronomen, Servierkräfte leiden. Der Absatz stockt, das Saisongeschäft fällt aus. Und wir alle können helfen: Lassen Sie sich Essen von ihrer Stammkneipe liefern, kaufen Sie Gutscheine für die Zeit nach Corona. So stehen wir alle zusammen. Damit 2022 wieder ein toller Fasnet, Fasching oder Karneval gefeiert werden kann – mit unseren Lieblingsmenschen und dem Lieblingsbier in unserer Stammkneipe.