So sichern wir die medizinische Versorgung auf dem Land
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Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung lebt in Mittel- und Kleinstädten sowie Dörfern in ländlichen Regionen, allein 42 Prozent aller Menschen in Kommunen mit bis zu 20.000 Einwohnern und weitere 27 Prozent in Städten mit bis zu 100.000 Einwohnern. Rund 90 Prozent der Fläche Deutschlands sind ländlich geprägt. Doch gerade auf dem Land gibt es auch viele Probleme: Abwanderung, Strukturwandel, fehlende Arbeitsplätzen und Defizite in der Grundversorgung – vor allem weite Wege zum nächsten Arzt oder ins nächste Krankenhaus sind ein großes Problem.
Eckpunktepapier des Bundesfachausschusses „Gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land“
Die CDU hat nun ein Maßnahmenpaket vorgelegt, mit dem Versorgungsprobleme auf dem Land verhindert werden sollen. In dem Eckpunktepapier des Bundesfachausschusses „Gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land“ wird unter anderem gefordert, die Medizinerausbildung auszuweiten und zusätzliche finanzielle Anreize für Landärzte zu setzen. Außerdem sollen telemedizinische Angebote geschaffen sowie die Versorgung in Kliniken und Arztpraxen besser verzahnt werden.
Landärzte sind Bollwerk gegen Corona-bedingte Überfüllung von Krankenhäusern
Auch während der Corona-Pandemie seien die niedergelassenen Ärzte von großer Bedeutung, denn: Neun von zehn Corona-Patienten werden ambulant behandelt. „Die ambulante Versorgung in den Praxen ist für mildere Fälle in der Pandemie unglaublich wichtig“, sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak im Interview mit dem Handelsblatt. In anderen Ländern seien viele Kliniken mit den vielen Covid-Patienten überfordert. In Deutschland hingegen seien die niedergelassenen Ärzte in Deutschland „ein Bollwerk gegen die Überfüllung der Krankenhäuser“.
Wohnortnahe medizinische Versorgung im Vordergrund
Das Positionspapier des Bundesfachausschuss stellt die wohnortnahe medizinische Versorgung in den Mittelpunkt. Mittelfristig müssten 5000 Medizinstudienplätze zusätzlich in Deutschland geschaffen werden, junge Ärzte mit einer besseren Vergütung in ländliche Gebiete gelockt werden.
Außerdem sollten Studienplätze bevorzugt an jene Bewerber vergeben werden, die sich verpflichten, nach der Ausbildung in unterversorgten Regionen zu arbeiten (Landarztquote). Die Gründung von Praxen in diesen Gebieten sollte finanziell unterstützt werden. Weiter wird in dem Papier eine bessere Planung der Kassenarztsitze angemahnt, um die Überversorgung in Ballungsgebieten abzubauen. In strukturschwachen Regionen müssten sich Krankenhäuser stärker für die ambulante Versorgung öffnen. Weitere Möglichkeiten seien Online-Sprechstunden und Bürgerbusse zur nächstgelegenen Arztpraxis. „Mit mehr Studienplätzen allein ist es nicht getan“, stellt die Vorsitzende des Fachausschusses, die Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking aus Nordrhein-Westfalen, klar.
Den Beschluss "Gute Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen" finden Sie hier.