Deutsche Beteiligung bei WHO-Studie „Solidarity“
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Schon seit Ende März sucht die WHO-Studie SOLIDARITY nach einem Wirkstoff gegen Covid-19. Ziel der Studie ist es „weltweit unsere Studien und unser Wissen zusammenzuführen“, sagt Forschungsministerin Anja Karliczek. 70 Staaten beteiligen sich schon an der Studie. Jetzt werden auch deutsche Universitätskliniken teilnehmen.
„Forschung ist ein zentraler Schlüssel im Kampf gegen das Corona-Virus“, betont Forschungsministerin Karliczek. Doch die Entwicklung neuer Medikamente gegen Covid-19 braucht Zeit. Daher werden jetzt bekannte Medikamente getestet. „Diese Medikamente sind gegen andere Erkrankungen zugelassen“, so Karliczek. Jetzt sei zu klären, ob sie gegen Covid-19 helfen. Dazu brauche es große Studien mit vielen Patienten, denn „desto aussagekräftiger sind diese Studien“. Die WHO gibt mit „Solidarity“ den Rahmen für ein weltumfassendes Teamwork.
Weltweite Zusammenarbeit für schnelle und gute Ergebnisse
In vereinfachten Testverfahren werden dabei zunächst vier zugelassene Medikamente auf ihre Wirkung getestet. Dafür arbeiten Pharmazeuten und Ärzte weltweit zusammen. Ziel der Studie ist es, schnell zu veritablen Ergebnissen zu kommen, so Karliczek.
Der Vorteil des weltweiten Team-Works: Für valide Ergebnisse braucht man eine große Zahl von Testpersonen. Deshalb sei die Studie international organisiert. „Wir tun alles dafür“, Medikamente zu testen und Ergebnisse zu teilen, bekräftigt die Ministerin gegenüber Phönix. „Die Netzwerke in der Wissenschaft sind sehr, sehr eng.“ Der Zugriff auf die Erkenntnisse anderer Länder sei gut, auch auf China.
„Jetzt ist gefragt, was schnell einsetzbar ist.“
Gemeinsames Ziel ist es, über das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung, Bereiche der Forschung, Diagnostik, Therapie zusammenzubringen. Dessen Präsident Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich bekräftigt: „Insgesamt ist das Interesse groß.“ 10 Kliniken haben Beteiligung schon fest zugesagt. Kräusslich bestätigt: „Der Ansatz, bekannte Medikamente zu testen, ist genau der richtige. Jetzt ist gefragt, was schnell einsetzbar ist.“ Auch, wenn es später noch bessere Medizin geben sollte. Professor Susanne Herold von der Universität Gießen erwartet, „dass wir in den kommenden Tagen erste Patienten einschließen können“, insgesamt sollen es weltweit über 10 000 sein.
Dank an WHO
Ausdrücklich dankt die Ministerin der WHO „für diese wichtige initiative. Die WHO hat in den letzten Wochen einen richtig guten Job gemacht. Die Welt muss von Covid-19 befreit werden, nicht nur ein einzelnes Land. Nur gemeinsam können wir die Stärke gegen das Virus richtig ausspielen.“