
Erinnerungsbuch zum 90. Geburtstag von Helmut Kohl
„Dankbarkeit ist die Erinnerung des Herzens." Romano Guardini
Zeit seines Lebens hat Helmut Kohl den katholischen Theologen Romano Guardini mit dem schönen Satz zitiert: „Dankbarkeit ist die Erinnerung des Herzens.“ Und Helmut Kohl hat den Satz nicht nur gesagt, sondern er hat ihn auch gelebt: Dankbarkeit als Erinnerung des Herzens.
Wenn die CDU Deutschlands an den 90. Geburtstag von Helmut Kohl erinnert, dann ist dieses Zitat wahrscheinlich die beste Überschrift. Wir sind dankbar für das Leben und Wirken von Helmut Kohl; und diese Dankbarkeit kommt von Herzen.
Helmut Kohls Leben war ein Leben für Deutschland, für Europa und für die CDU, ein Leben für Frieden und Freiheit. Jede und jeder von uns hat Erinnerungen an ihn – auch die, die ihn nicht persönlich gekannt haben. Unser Land verdankt dem Kanzler der Einheit die Erfüllung eines jahrzehntelangen Traums; Europa verdankt dem Ehrenbürger Europas seinen inneren Zusammenhalt und das Zusammenwachsen von Ost und West; unsere Partei verdankt dem am längsten amtierenden Parteivorsitzenden unserer Geschichte große Wahlerfolge, Modernisierungsschübe und programmatische Wegmarken wie zum Beispiel zwei Grundsatzprogramme.
Dankbar haben wir daher zum 90. Geburtstag Helmut Kohls am 3. April 2020 an ihn erinnert und Sie eingeladen, Ihre Erinnerungen und Gedanken hier in diesem Online-Erinnerungsbuch zu hinterlassen.
Herausgekommen ist eine beeindruckende Sammlung von fast 600 Einträgen. Von Menschen allen Alters, aus allen Regionen Deutschlands und über Parteigrenzen hinweg. In all diesen Erinnerungen tritt Helmut Kohl uns nochmals vor Augen. Eindringlicher als das viele offizielle Biografien leisten könnten, wird in Anekdoten und persönlichen Erzählungen deutlich, wie tief die Spuren sind, die Helmut Kohl in der Geschichte unseres Landes, in unserer Partei und im Leben vieler Menschen hinterlassen hat.
Herzlichen Dank allen, die Ihre Erinnerungen an Helmut Kohl mit uns geteilt haben und gemeinsam dazu beigetragen haben, sein Erbe lebendig zu halten.
Annegret Kramp-Karrenbauer
Vorsitzende der CDU Deutschlands
Dr. Maike Kohl-Richter
Paul Ziemiak MdB
Generalsekretär der CDU Deutschlands
Gedanken und Erinnerungen von Maike Kohl-Richter, Freunden und Weggefährten - unter anderem auch einen Brief von Annegret Kramp-Karrenbauer und Paul Ziemiak an Maike Kohl-Richter - finden Sie auch unter: https://www.helmut-kohl.de/.
Erinnerungen anlässlich des 90. Geburtstages von Helmut Kohl: Ein Leben für Deutschland, für Europa und für die CDU
Lieber Helmut Kohl,
mich haben 3 Erlebnisse mit Ihnen geprägt:
1. Der Tag des konstruktiven Misstrauensvotums 1982, bei dem ich als vierzehnjähriger im Auto gespannt gehört habe und meinen Eltern vor Aufregung nicht bei der Rübenernte helfen konnte.
2. Der 20.02.1990, an dem ich gemeinsam mit hunderttausend dem künftigen Kanzler der Einheit zugejubelt habe.
3. Im August 1998 durfte ich die Großveranstaltung Kohl in Kassel auf dem Königsplatz als Geschäftsführer organsieren.
Danke für Ihre Lebensleistung!
In Memorandum
Ihr
Tobias Scherf
Das "Window of Opportunity" für die Deutsche Einheit war nur kurz geöffnet - und er ist mit Mut und Gottvertrauen hindurchgesprungen.
Danke.
Meine Generation ist mit Helmut Kohl groß worden, bin 1972 geboren. Die ganzen Ereignisse um die Einheit haben wir hautnah miterlebt. Das alles so gelaufen ist, haben wir Helmut Kohl zu verdanken. Ich habe ihn im Herbst 1990 bei einer Veranstaltung bei uns in Dülmen im Festzelt erlebt - sehr beeindruckend. Seine letzten Jahre waren leider eher tragisch. Er wird unvergessen bleiben.
Meine verstorbene Mutter war eine große Bewunderin von Helmut Kohl. Oft hat sie gesagt, wenn er ebenfalls in Oppenheim geboren worden wäre, wären sie vielleicht zusammen in die Volkshochschule gegangen.
Vor sehr langer Zeit habe ich sogar ein Potrait von ihm gezeichnet, in den Anfängen meiner CDU Mitgliedschaft. Seit über dreißig Jahren male und zeichne ich als Hobby
Hochachtung für Dr. Helmut Kohl!
Helmut Kohl lernte ich als Bundesvorsitzenden der CDU in den siebziger Jahren während einer Wahlkampfveranstaltung in Duderstadt kennen. Als junger Redakteur wollte ich gern ein Interview mit ihm führen. Da die Zeit sehr knapp war, bot mir Juliane Weber an, mit Helmut Kohl anschließend im benachbarten Herzberg zu sprechen. Dort im Englischen Hof hatte ich eine halbe Stunde die Gelegenheit, Fragen an den Bundesvorsitzenden zu stellen. In seinen Antworten betonte er immer wieder, sein Bestreben sei die Überwindung der Teilung Deutschlands. Zugleich berichtete er, dass er nicht selten privat in der damaligen DDR weile, um den Kontakt mit den Menschen im geteilten Deutschland nicht abreißen zu lassen. Viele persönliche Schicksale konnten damals durch seine Vermittlung gelöst werden.
Für mich war Helmut Kohl ein großer Europäer, eine Persönlichkeit, die Großartiges geleistet hat. Leider wurde er von verschiedenen Medien ständig auf das Allerschärfste kritisiert und mit Halbwahrheiten konfrontiert. Dies bleibt unvergessen!
Gern erinnere ich mich zudem an eine Begebenheit auf dem Bundesparteitag in Hannover, als ich als junger Journalist ein Foto mit Altkanzler Ludwig Erhardt, Dr. Helmut Kohl und unserem Göttinger/Eichsfelder Landrat Willi Döring schießen wollte. Ich war damals sehr aufgeregt. Nach dem ersten Foto war mein Film zu Ende. Ich bekam einen roten Kopf. Helmut Kohl rettete damals die Situation: "Junge, bleib ganz ruhig", sagte er mir lächelnd. Ich legte einen neuen Film ein, schoss hervorragende Fotos der drei Politiker und veröffentlichte ein prägnantes Foto.
Leider, leider hat die Spendenaffaire das Bild von Helmut Kohl etwas entzerrt!
Ich verneige mich vor einem großartigen Europäer und Politiker!
Gerd Goebel, Bürgermeister von Tiftlingerode im Eichsfeld
Unsere Familie hat Helmut Kohl zu verdanken, dass sie nach Jahrzehnten der Trennung wieder zusammengeführt wurde. Verstreut durch die Nachwirkungen des 2. Weltkrieges lebten die Familienmitglieder in Ost und West. Politische, DDR- systembedingte, auch persönlich tragische Ereignisse trugen dazu bei, dass unser Blick auf die DDR-Diktatur vom Westen aus kritisch geschärft wurde, eine Wiedervereinigung in absehbarer Zeit kaum möglich schien. Helmut Kohl verhalf der CDU jedoch immer wieder zu der Einsicht, dass die Vision der Wiedervereinigung nicht aufgegeben werden durfte.
Wiederholt erschienen die Reden einiger westlicher Politiker von den "Brüdern und Schwestern im Osten" wie Zweckpropaganda. Dass plötzlich nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch der DDR die Vision Wirklichkeit wurde - das damals in aller Munde stehende Wort vom "Wahnsinn" drückte die überwältigende Dankbarkeit der Bürgerinnen und Bürger aus. Wir konnten unser Glück zuerst kaum glauben!
Er hat es geschafft, Deutschland wieder eins zu machen. das es so bleibt, dafür und daran müssen wir arbeiten.
Für mich prägte kein anderer den Begriff "Kanzler" der Bundesrepublik Deutschland so sehr wie er in seiner Amtszeit. Er hatte eine Vision eines vereinten Europas, einer vereinten Bundesrepublik und das Herz, samt Rückrad sie zu verwirklichen. Ich bin der Geschichte sehr dankbar, dass es ihn gab.
Danke für Alles
Wir können Herrn Dr. Helmut Kohl nur dankbar sein. Er wahr stets der Fels in der Brandung. Seid sogenanntes "Aussitzen" war immer ein wohlüberlegtes Handeln.
Für Deutschland, aber auch für Europa war er ein Garant für Frieden und Freiheit.
Ein großer deutscher Europäer mit Visionen und einer gewissen Portion Bauernschläue! DANKE HELMUT
Lieber Herr Dr. Kohl,
ich danke Ihnen von Herzen für Ihr Wirken im Sinne Deutschlands, im Sinne des Wohles von uns, seinen Bürgern, Ihren Mitbürgern, im Sinne Europas und des Friedens und Wohlstands.
Sie sind einer der bedeutendsten Menschen der Geschichte, dem viele vieles verdanken.
Ich verneige mich in Gedenken an Sie mir und werde meinem kleinen Sohn von Ihnen erzählen.
Rainer Haseneder
geb. 24.08.1969 in Heilbronn, Baden Württemberg
Danke!
Für mich der erste Kanzler, den ich wahrgenommen habe und er bleibt für mich als Kanzler der Wiedervereinigung in Erinnerung.
Großer Kanzler, großer Europäer und "Macher" der Deutschen Einheit, der auch sehr viel für meine Heimatstadt Frankfurt getan hat.
Danke Helmut Kohl!
Der Tag mit Helmut Kohl 19. Dezember 1989 Dresden
Die Mauer in Berlin war am 9. November 1989 in den Abendstunden gefallen.
Dank der hundertfachen Friedensgebete in den überwiegend evangelischen Kirchen in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik ( DDR ) ist dieses Wunder eingetreten.
Mit bangem Herzen, aber voller Zuversicht auf Jesus Christus habe ich meine Klage über die belastenden Verhältnisse im SED Staat am Altar der Görlitzer Frauenkirche mit anderen zusammen vor Gott gebracht. Die Militarisierung des öffentlichen Lebens, Wehrkunde-Unterricht in den Schulen der Kinder, zunehmender ideologischer Druck der SED-Lehrer auf die Kinder in den Schulen, weitere Einschränkung der visumfreien Reisefreiheit mit der Grenzschließung zur Tschechoslowakei und die weiter zunehmende Mangelwirtschaft ließen die Menschen in die Kirchen strömen. Von politischen Freiheiten ganz zu schweigen. Die im Frühjahr 89 gefälschte Kommunalwahl war noch in guter Erinnerung.
Obwohl wir in Görlitz an der Deutsch Polnischen Friedensgrenze wohnten, durften wir seit Jahren nicht mehr nach Polen reisen. Die Schlagbäume blieben unten. Die öffentliche Propaganda auf den roten Transparenten stand im krassen Gegensatz zur Realität. Tausende versuchten vor drohender Verhaftung oder Drangsalierung sich mit Flucht oder einfach mit der Hoffnung auf ein besseres Leben in Sicherheit zu bringen. Den Kindern sollte dieses System erspart bleiben. Die Internierungslager waren ja bereits gebaut, die Listen zum Teil schon geschrieben.
Die Menschen hatten in den evangelischen Kirchen Ihre öffentliche Stimme wiedergefunden.
Der SED Staat hat mit brutaler Gewalt und willkürlichen Verhaftungen versucht den auf die Strasse getragenen friedlichen Protest niederzuschlagen. Mit Gewalt versuchte man die Ausreisebewegung einzudämmen und die Fluchtbewegung zu stoppen.
Die Frage nach der Deutschen Einheit war in der Bevölkerung immer wieder Gesprächsthema. Die meisten meiner Freunde hatten diesen Wunsch nach Einheit unseres Vaterlandes, wie ich selbst. Aber wir wussten nicht, wie dieses waffenstarrende Spitzelsystem friedlich überwunden werden sollte. Viele sahen für sich nur den Weg in der Ausreise oder die Flucht.
„Der Letzte macht das Licht aus“ war damals ein häufiger Spruch.
Der Mauerfall in Berlin am 9. November änderte alles. Auf einmal schien die Einheit für uns Ostdeutsche in greifbarer Nähe zu sein.
Der Deutschlandfunk hatte dabei bei mir seit vielen Jahren die Rolle des Heimatsenders inne. Dort hörte ich auch zuerst, daß Bundeskanzler Helmut Kohl am 19. Dezember nach Dresden kommen will um sich mit dem neuen DDR Ministerpräsidenten Hans Modrow zu treffen.
Da war für mich klar, an dem Tag muß ich in Dresden sein. Da ich als Service-Techniker arbeitete und unser Betrieb in Dresden eine Niederlassung hatte, ließ sich das einrichten. Der Betriebs - Moskwitsch wurde privat betankt. Das Benzinkontingent hätte diese Fahrt sonst nicht zugelassen. Grund der Dienstreise nach Dresden: Ersatzteile beschaffen.
Da der VEB Handelstechnik seine Außenstelle nicht weit vom Stadtzentrum hatte machte ich mit meinem Kollegen dort einen kurzen Abstecher, um dann in der Nähe des Bellevue Hotels zu parken. Helmut Kohl war zu der Zeit schon vor Ort im Tagungshotel. Über das Autoradio mit Langwelle, ein altes Becker Modell welches mir mein Freund Karl T. aus dem Saarland geschickt hatte und welches jetzt gute Dienste im Betriebs-Mossi leistete, waren wir sehr gut auf dem Laufenden. Der Deutschlandfunk kam prächtig und was brauchten wir mehr. ( Da zeigte sich, es war nicht alles schlecht was aus dem Saarland kam. ) Wir fanden einen Parkplatz auf der Neustädter Seite, in der Nähe des Hotels und es ging zu Fuß weiter. Vorsichtshalber hatte ich noch ein kleines KOSMOS Taschenradio sowjetischer Bauart eingesteckt um auf dem Laufenden zu bleiben. Für die jüngeren Leser der Vollständigkeitshalber: Mark Zuckerberg war erst 5 Jahre alt. Natürlich hatte ich auch meinen Praktika Foto dabei.
Aber im Moment war noch nicht klar, ob und wo wir den Kanzler sehen werden. Vor dem Hotel waren schon Gruppen von Polizisten versammelt. Ein untrügliches Zeichen dafür, daß wir hier richtig waren. Wir beiden waren natürlich nicht die Einzigen auf dem Weg zum Bellevue.
Zahlreiche Touristen mit anderem Dialekt und auch Dresdener waren mit Schildern, Transparenten und Fahnen unterwegs. „ Helmut und Hans mach Deutschland ganz“ stand auf einem. „Bundesland Sachsen grüßt den Bundeskanzler“ stand auf einem anderen. Neben Sachsenfahnen waren zahlreiche DDR Fahnen mit herausgeschnittenem Werkzeugkasten ( Hammer und Zirkel ) zu sehen.
Vor dem Hotel haben wir dann erfahren, daß am Nachmittag auf der anderen Elbseite bei der Ruine der Frauenkirche ein Ansprache von Helmut Kohl wohl stattfinden könnte.
Wir haben uns mit anderen natürlich gleich auf den Weg gemacht, zumal gerade die Wagenkolonne auch in Bewegung kam. Immer wieder sahen wir neben uns fröhliche, zuversichtliche Menschen. Es schien dieser Tag die Leute zu beflügeln.
An der Ruine der Frauenkirche angekommen erblickten wir zwei aufgebaute Podeste. Eine kleine Plattform vor der Ruine und eine größere mit einer Art Reling näher zum Polizeipräsidium. Auf dieser fanden sich alsbald Presseleute ein. Wir waren also richtig. Zum Fotografieren suchte ich mir einen guten Platz. Im Rücken hatten wir die Pressetribüne. Es dauerte keine halbe Stunde und der Platz war gut gefüllt. Keiner der Umstehenden wusste wann es los geht.
Inzwischen waren auch viele mit Ihren Fahnen und Transparenten dazugekommen. Im Kosmos- Radio gab es nur noch DDR Rundfunk mitten in Dresden. Der zu hörende Reporter schien von diesem Platz zu berichten. Er berichtete aber nicht, was ich erlebte und die vielen frohen und friedlichen Menschen neben mir, die auf Helmut Kohl warteten. Sondern es war von Zusammenrottung und Revanchismus zu hören. Er stand hinter mir bei den Presseleuten und hetzte, daß sich die Balken bogen. In dem Moment ging ein Raunen durch die unübersehbare Menschenmenge. Die ersten“Helmut“ Rufe waren zu hören. Es war aber nichts zu sehen. Es war der Moment der Kranzniederlegung zum Gedenken der Toten in Dresden im 2. Weltkrieg. Das war aber erst später zuhause zu erfahren. Es gab ja keinen Moderator oder jemanden, der das Geschehen kommentiert hätte. Der Hetzer im DDR Rundfunk war zum Glück auf dem Platz nicht zu hören.
Jetzt war Helmut Kohl und seine Begleitung zu sehen. Das Warten hatte sich gelohnt. „Sehr geehrte Damen und Herren liebe Landsleute“ - das ging durch und durch.
Welch Wohlklang im Kontrast zu der DDR Hetze aus dem Rundfunk. Mir wurden die Augen feucht. Der Bundeskanzler appellierte an die Verantwortung der Zuhörer vor den vielen internationalen Medienvertretern. Er sprach aber auch davon, daß noch ein langer Weg bevorsteht. Er wählte seine Worte sehr behutsam. Dennoch machte er deutlich, daß sein Ziel, wenn die geschichtliche Stunde es zuläßt, die Einheit der Nation ist.
Mir war vor Ort klar, an einer bedeutenden geschichtlichen Stunde teilzuhaben. Es brandete immer wieder großer Beifall auf.
Die SED versuchte diese große Zustimmung auf dem Platz zu Helmut Kohl mit bestellten DDR Fahnenschwenkern zu beeinflussen. Diese gut durchtrainierten Leute drängten plötzlich aus Richtung des Polizeipräsidiums auf den Platz. Sie versuchten zwischen die Pressekameras und Kohl zu gelangen. Ihr Ziel bestand offensichtlich darin, Ihre unversehrten DDR Fahnen ,teilweise mit Teleskopstangen ausgerüstet, vor die Transparente mit pro Kohl und pro Einheit Plakaten zu bringen um diese zu verdecken. Es sollten im Fernsehen andere Bilder entstehen. Sie zogen sich natürlich unseren Unmut zu und wir hatten keine Veranlassung uns verdrängen zu lassen. Bei mir dachte ich „ die Stasi hat offensichtlich Muffensausen“.
Dieser Tag in Dresden ist bei mir in bleibender Erinnerung.
Das Besondere dieser geschichtlichen Stunde waren auch die vielen Gespräche mit wildfremden wartenden Menschen vor der Ansprache von Helmut Kohl. Neben mir standen Dresdenbesucher aus dem Bezirk Rostock. Sie berichteten von Ihren Erfahrungen mit den SED Schikanen der letzten 40 Jahre. Keiner hatte Angst. Wir waren uns einig, daß sich etwas ändern mußte und kein reformierter Sozialismus gebraucht wurde.
Der Sozialismus hatte sich für alle Zeit, egal in welcher Form, diskreditiert.
Ich bin sehr froh, daß wir in dieser wichtigen geschichtlichen Zeit Dr. Helmut Kohl als Bundeskanzler hatten. Er hat den Auftrag des Grundgesetzes mit Leben erfüllt.
Danke Helmut Kohl.
ich freue mich, daß die CDU an einen ihrer Großen erinnert.
ich erinnere mich. ich hatte die ehre, zum abschied der all. truppen in 1994 am brandenburger tor eingeladen zu sein. nach der veranstaltung verlief die menge, ich stand mit meiner frau auf dem menschenleeren pariser platz, da kam h. kohl durch die säulen des brandenburger tores, ganz allein und blieb einige zeit versunken auf dem leeren pariser platz stehen. es war ein für mich bewegender moment. ich sprach ihn an uns dankte ( und erhielt auch noch ein autogramm auf dem veranstaltungsprogramm). ich werde es nie vergessen.
Helmut Kohl, unser Kanzler der Einheit.
Ich selber habe ihn leider nicht mehr als Kanzler erleben, bin aber sehr beeindruckt, was er für Deutschland, aber auch für Europa geleistet hat. Und deshalb, auch wenn sie es nicht mehr lesen können: Herzlichen Glückwunsch zum 90. Geburtstag, Herr Kohl.
Helmut Kohl - mit diesem einzigartigen Menschen verbinde ich eine wichtige Zeit meines Lebens. Er war "mein" Kanzler in Schulzeit, Ausbildung und der ersten Jahren meiner beruflichen Karriere.
Ich bin ihm sehr dankbar für sein unermüdliches Engagement für Deutschland und Europa, und damit für uns und mich!
Helmut Kohl ist für mich bis heute ein Vorbild. Gerade in seinen schwersten Zeiten hat sich an meiner Achtung und Haltung zu Helmut Kohl nichts geändert, im Gegenteil. Er verdient meine Hochachtung und meinen dankbaren Respekt.
Danke Helmut Kohl!
Ich vergesse nicht die Bilder der Einheit im Fernsehen, als kleiner Junge war ich bei meinen Großeltern zu Besuch und die Freude war groß, aber erst heute verstehe ich was es bedeutet wiedervereint zu sein. Denn erst durch die Trennung von den Liebsten weiss man das zu schätzen was man hat bzw. macht es das deutlich wie gut die Einheit den deutschen Getrennten bekam und dem Ansehen Deutschlands nachdem 2. Weltkrieg...wir erinnern und beten für unseren Kanzler der Einheit Deutschlands und Europas. Möge Ihre Seele verehrter Herr Helmut Josef Michael Kohl im Paradies ewig ruhen bei unserem Herrn Jesus Christus, durch die Fürsprache aller Heiligen und von Theotokos und speziell ihrer Namenspatrone. Wir Christen (orthodox/katholisch/evangelisch) sehnen uns auch nach Einheit in Vielfalt! Gerade in dieser schwierigen Zeit der Corona-Pandemie.
Einen gesegneten Tag im Himmel an Ihrem 90. Geburtstag:-) und „sprechen“ Sie bitte zu Gott, als unser Engel, dass er die ganze Welt und Deutschland bewahrt und beschützen möge...in der großen Fastenzeit vor Ostern Ihr Bruder im Herrn (syr.-orth.) Diakon und Parteifreund aus Delmenhorst und dem Tur Abdin der Heimat des Urchristentum (Mardin/Midyat) wo ich ihnen eine Kerze im St. Jakob Kloster in Salah bei Midyat anzünden werde, damit Sie das ewige Licht beim Herrn haben. Amen
Ich empfinde auch heute noch das selbe Dankbarkeitsgefühl wie in den Jahren 1989-1990. Als damals 10-jähriges Mädchen bekam ich im Sommer 1989 deutlich zu spüren, dass mein Heimatland, die DDR, am Ende war. Die Regale in der Kaufhalle waren überschaubar gefüllt und die Worte der Verkäuferin an der Fleischtheke, als meine Mutter fünf Scheiben Schnitzel kaufen wollte, weil sich unsere Verwandten aus Neubrandenburg zum Wochenendbesuch angekündigt hatten, versetzten mich in Angst und Wut: „Nein, Frau ..., Sie bekommen von mir kein Fleisch mehr, Sie haben doch gestern schon Schnitzel gekauft und Sie sind nur fünf Personen zu Hause.“ Ich konnte nicht fassen, was ich da hörte. Auch Erklärungen meiner Mutter brachten keinen Erfolg. Von da an wusste ich, wir brauchen einen Retter! Und er kam auch! Helmut Kohl! Gott sei Dank! Ich spürte genau, dass es dieser Mann ernst mit uns meinte! Mit seiner Stärke, seinem Mut und seinem hohen Maß an Verantwortung, hat er und somit die CDU mein Vertrauen gewonnen. Er hat gehalten, was er versprochen hat! Auf ewig Dank, Dr. Helmut Kohl!
Ich selbst war in meiner Jugend ein entschiedener Gegner alles konservativen. Heute bin ich insbesondere Helmut Kohl zutiefst dankbar. Neben Konrad Adenauer ist er der zweite Gründervater unseres Landes. Seine Leistung und seine Vision von Europa, hat uns allen einen guten Weg gewiesen. In seinem Sinne arbeiten wir heute daran, wirklich ein einiges Land zu werden, das seine Kraft in Europa zum Vorteil des ganzen Kontinents einbringt.
1989, ich war gerade 18 Jahre geworden und bekam alle Möglichkeiten der Welt geschenkt. Reden, schreiben, lesen, diskutieren, reisen … in Freiheit und ohne Angst vor Benachteiligungen oder irgendwelchen Repressalien. Ich empfinde tiefe Dankbarkeit für die schnelle Realisierung der Deutschen Einheit. Es war und ist oft kein leichter Weg aber das Deutsche Volk geht den Weg gemeinsam.
Ich bin mit Helmut Kohl groß geworden, er gab mir ein Gefühl der Sicherheit, mit der ich auch heute noch lebe und an die Stärke der CDU glaube.
Danke Helmut Kohl. Ich habe ihn schon an seinem Grabe in Speyer besucht
und ihm Danke gesagt. und ich werde ihn wieder besuchen, da ich ihn nicht vergesse!
Gerne möchte ich folgende Erinnerung an Helmut Kohl teilen: Am 1. und 2. Oktober 1990 nahm ich - als einer von 250 Delegierten aus den neuen Ländern - am CDU-Vereinigungsparteitag in Hamburg teil. Der gesamte Parteitag war für uns „Ossis“ ein ganz besonders eindrucksvolles Erlebnis.
Am Ende des ersten Tages gab es im Hamburger Rathaus ein Abendbuffet.
Am Buffet stand ich zusammen mit mehreren Parteikollegen an, als Helmut Kohl ans Buffet kam. Daraufhin machten wir Platz für ihn und wollten ihn vorlassen. Für uns war das ja eine ganz neue Erfahrung so auf „Tuchfühlung“ mit einem bedeutsamen Politiker zu gehen. Helmut Kohl schaute uns nur an und fragte: „Was ist denn in Euch gefahren? Am Buffet sind wir alle gleich". - und stellte sich hinten an.
Dr. Hans-Heinrich Uhlmann
Mitglied der CDU Nordwestmecklenburg
Vor 30 Jahren am 20. Februar 1990 sprach Bundeskanzler Helmut Kohl vor 100.000 Menschen in Erfurt auf dem Domplatz. Für mich ein unvergessliches Ereignis, noch immer ein Gänsehaut-Moment!
Jubelstürme, Sprechchöre, Begeisterung, Hunderte von Deutschlandfahnen und Transparente verkündeten die Forderungen nach Wiedervereinigung und demokratischen freien Wahlen - wir waren ja noch DDR und lernten gerade das Leben ohne das allmächtige SED-Gängelband. Dieser Tag in Erfurt, dieser große Auftritt von Helmut Kohl war für uns Ostdeutsche, aber schließlich auch für ganz Deutschland und Europa eine große historische Wegmarke.
Helmut Kohl hat alles dafür getan, dass die deutsche und auch europäische Einheit in Frieden und Freiheit kein Traum geblieben ist. Dieser Traum ist Wirklichkeit geworden. Helmut Kohl ist auch mein "Kanzler der Einheit"!
Helmut Kohl ist und bleibt ein großer Deutscher, Europäer und ein Glücksfall für Deutschland und Europa. Seine frühen Lebenserfahrungen haben ihn so handeln lassen.
Wir können nur hoffen, dass Europa sich im Sinne von Helmut Kohl weiter entwickelt. Nur so wird es gelingen die Freiheit und den Frieden dauerhaft in Europa zu sichern.
Meine Erinnerung an Helmut Kohl bei einem Besuch in Freiburg in den 90er Jahren:
Sein und mein Motto: Immer den offenen, geraden Weg gehen.
Man hatte ihm angeboten, das Rathaus durch die Hintertür zu betreten, um auf dem Rathausplatzvorne eine Rede zu Europa zu halten.
Er hat es abgelehnt, ging geradewegs durch die damals äußerst kritische Menschenmenge , die mit Trillerpfeifen versammelt war, zum Podium und hat sich nicht beirren lassen. Ich habe das sehr bewundert !
Helmut Kohl bleibt uns Vorbild als deutscher Patriot und großer Europäer! Sein Handeln sollte uns ermutigen, die heutigen Herausforderungen mit Entschlossenheit und Zuversicht in europäischer Solidarität zu bewältigen.
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